30. September 2008
Zusammentreffen
28. September 2008
Nachtrag: Fiesta Fiesta !
Weil der Riegel im Bad so verrostet war und klemmte und Ina ihn nicht mit aller Gewalt und auch nicht mit Hilfe von Seife bewegen konnte. Also rief sie mich an, ich wunderte mich auch schon wo sie blieb, eigentlich wollte sie nur den Sangria wegschütten. Also dann stand ich vor der Tür und sie im Bad und ich wusste nicht was tun...
Ihr war das natürlich peinlich, aber ich mein sie konnte ja nichts dafür, son scheiß Riegel.
Direkt gegenüber ist die Küche und dort wurde grad noch irgendwas angebraten. Also alles voller Leute und Fettgestank und Rauch und Dampf und dann wurde man auf mich aufmerksam, bevor ich überhaupt wusste was man denn jetzt tun könnte um Ina da raus zu bekommen... Und dann gings los, die Französin war etwas desinteressiert, sie kochte ja auch grad, Melanie auch , Carlos meinte man sollte den Türgriff einfach abschrauben, aber das war ja nicht das Problem, sondern der Riegel oben drüber, bis das dann mal alle begriffen hatte. Carlos und ein anderer Italiener meinten dann sie würden die Tür einfach aufbrechen mit Gewalt, wenn es nicht anders geht und spielten Rambo...
Die spanische Mitbewohnerin von der Französin meinte zu mir, man dürfe den oberen Riegel gar nicht zu machen, der sei halt kaputt und verrostet, man dürfe nur den unteren benutzen ... SCHLAUES MÄDEL ... oman ich dachte echt ich steh im falschen Film, was nützte denn jetzt diese Information??? Ich stand ja draußen und Ina half das ja jetzt nicht unbedingt weiter ... aber sie sagte es voller Übezeugung mehrfach zu mir ... HERR LASS HIRN REGNEN ... gut ich stand aber auch voll aufm Schlauch, weil ständig einer kam und fragte was los sei und jedesmal, wenns en männliches Wesen war, die Einbruchmethode vorschlug ... irgendwas brannte an und am Telefon hatte ich ja noch Ina ...
ICH WAR VERWIRRT...
Und dann die IDEE, von Ina selbst, schlaues Mädel. Ob wir nicht eine Nagelschere hätten oder so, weil unter der Tür war ein Spalt, breit genug um einen relativ flachen Gegenstand hindurch schieben zu können, dann könnte sie versuchen die Schrauben rauszudrehen.
Wir fanden ein Messer ohne Griff und schoben es unter der Tür durch.
Und tatsächlich sie schaffte es die Halterung am Türrahmen abzuschrauben und konnte sich befreien ... alles klatschte Applaus und die Französin entschuldigte sich dafür, dass sie nicht einen Zettel oder so geschrieben hatte, wegen dem Riegel ... naja
Melanie kam zu uns und erzählte, dass sie am Freitag in ner Bar auch in einer Toilette feststeckte und niemand sie hörte, weil es so laut war.
Ich sag euch, das war ne Aktion, meine Güte. Aber wir haben garantiert einen bleiben Eindruck hinterlassen, sowas schafft man nicht mit albernem Small- Talk :).
Was lernen wir?? - Spanische Toiletten immer mit einem Schraubenzieher betreten :D
Milchspeisen in Spanien
Einfach nur Joghurt ist hier eh schwer zu bekommen, im el Dia an der Ecke gar nicht, aber im Mercadona son 500g Becher toll :) freu. Aber ansonsten nur so Fruchtzwergeverschnitte und Pudding und süßes Zeug (ich mein ich steh auf Süß, aber irgendwann is mal gut).
Und "Cuajada" ist auch ein komisches Zeug, also das ist kein Quark, kein Joghurt, sondern auch quasi wieder Pudding, süß, weiß, fest aber wabbelig = Pudding ... naja ich kaufe jetzt immer son Fruchtzwergverschnitt der schmeckt auf jeden Fall und teste mich jetzt durch die Kühltheke :D
Fiesta Fiesta !
Also gestern hatte so eine obercoole, wahnsinnig französische Französin zu einer Party geladen, also sie hat alle Erasmus Leute aus der UCAM eingeladen ... was ja fast nur Franzosen und Italiener sind un ein paar BrasilianerInnen, darunter ein Herr der mit seiner Lautstärke auch die Toten darüber informierte, dass er jetzt etwas lustig fand und was er denn zu sagen gehabt hat. Ein unglaublich bescheuerter Typ, weil er ist der Mega-Checker und hält sich für den Größten, dabei ist er einen halben Kopf kleiner ich, hat an sich eher ne Statur um die man ihn nicht beneiden muss und ein Gesicht Marke "NaturAffe". Wir haben uns vor eineinhalb Wochen echt gut mit ihm unterhalten und da war er auch voll in Ordnung, aber ich glaube ja die Französinnen sind Schuld, die erschaffen Monster ;) *g*
Die Franzosen waren auch nicht so begeistert über das Auftauchen der alemanas ;) nur Melanie, eine seltene französische Erscheinung, weil offen, sympathisch, lustig, hat sich gefreut :D . Aber zum Glück waren die lustigen, kleinen Italienerinnen auch da :).
Ein paar Franzosen fehlten, die waren noch platt von der Nacht davor und darum nicht da (leider die, die nett sind).
Also Ina und ich fühlten uns nicht wirklich wohl, da diese komische Gastgeberin auch die ganze Zeit mit irgendwelchen Knabbersachen durch die Gegend rannte und jeden fragte ob er denn nicht etwas essen wolle, aber wir beide hatten den sehr gefestigten Eindruck, dass ihre Stimme noch eine Note zuckersüßer und sie noch eine Prise zuvorkommender wurde, sobald sie bei uns ankam ... was das Ganze natürlich ins Lächerliche zieht, weil wenn dir sone französische Grinsekatze ins Gesicht schaut, springt dich die Ironie gradezu an ... naja wir finden eh, dass die ziehmlich ne Schraube locker hat und standen dann mit Melanie auf dem Balkon, und rauchten, wo nahezu alle standen (großer Balkon). Und ein voller Balkon spricht meistens dafür, dass die Party nicht grad der Brüller ist, was defacto ja auch der Fall war, da die super coolen Französinnen mit ihren Hintern das Sofa auf Gefrierschranktemperatur kühlten und auch die Brasilianerinnen nur andächtig dem Affengebrüll ihres männlichen Landsmannes lauschten. Die Italiener standen draußen und rauchten ;).
Ellie, Sophie und Amy hatten wir einfach mitgenommen, aber naja Franzosen und Engländer sind ja auch nicht so gute Freunde und heizte die Stimmung nicht gerade an, da auch die Italiener später kamen und am Anfang quasi nur Franzosen und wir da waren ... Unterkühlt ... ist untertrieben.
Sophie, Elli und Amy sind auch nach zwanzig Minuten wieder geflüchtet...
Ina und ich haben uns um halb drei wieder zurückgezogen (um halb eins fing für uns das Spektakel an), dann war es genug mit freundlichem Getue, hält ja keiner länger als zwei Stunden aus, dieses schleimige Getue... boä
Nach dem Besuch der üblichen Locations die alle doof waren, weil auch meistens so voll, dass man von der Tür nicht mal mehr drei Schritte ins Innere kam, fanden wir das B 12, was durchaus Potential hat mein Lieblingsbar/club/tanz/trink- ding in der City zu werden. Das Publikum war auch sehr schön gemischt, also irgendwelche Rastas und Alternative, die üblichen Stylomatspanierinnen mit passendem männlichen Anhängsel, bunt eben, fand ich cool, war ne lockere Atmosphäre. Da blieben wir dann bis sie uns rausschmissen, also um viertel vor fünf.
Ich hab mal wieder gemerkt, das mein Heimweg nachts doch en bissel lang ist :D. Naja ich war um kurz nach Fünf daheim, war ja noch recht nüchtern (auf der Party bekam ich Sangria in die Hand gedrückt, von dem ich nach zwei Schlucken nen Anflug von Kopfweh bekam, scheiß vorgemischte Schlempe, ich wusste ich hätte die Finger davon lassen sollen, da ich auch jetzt leichte Kopfweh hab und von drei Gläsern Weißwein kommt das nicht, bää ).
Natürlich war ich noch total wach ... toter Punkt war schon überwunden. Auf meinem Heimweg liegen zwei Danceclubs die anscheinend länger auf haben, da in der Stadt alles zumachte und die Leute rausgeschmissen wurden. Aber dafür war ich sowas von definitiv underdressed ... man echt hammer, was da rumlief, krasse Sache, aber es gab durchaus so drei, vier Kleider die echt stark waren, die anderen waren eher so "ich glitzer, es flattert, sie haben einen halben Meter Stoff vergessen, aber ich bin toll" aus.
Ich stöpselte mir meine Musik in die Ohren.
Dann das letzte Hinderniss, ca. 20 Männer, Alter schwankend zwischen 20 und 45, standen vor einem Bus, auf dem Bürgersteig. Ich weiß nicht ob sie darauf warteten heimzufahren, oder auf ihre Frauen, oder was auch immer, ist ja auch egal.
Naja aber betrunken, spanische Männer, ich dachte mir nur toll. Sie bildeten ein Spalier, wie nett, und dann gings los, ich hab nichts verstanden, aber sie fanden es wohl toll, dass ich so alleine meinen Weg stapfte. Dann sprang einer vor und machte "böööääaaaaöö" oder sowas halt, *nerv*, ich sagte ihm, dass er sein Meerschweinchen ficken soll (natürlich nicht auf spanisch, auf englisch), ich glaub eigentlich hat niemand verstanden was ich gesagt habe, aber sie gröhlten und freuten sich. Wenigstens hatten sie was zum lachen, wenn schon sonst nichts sinnvolles zu tun ;)
Man Männer ei, ... wie schaffen die es eigentlich ihre Schnürsenkel zuzubinden?
Dann hab ich noch gelesen und bin um halb sieben schlafen gegangen, leider hab ich nur bis halb zwölf schlafen können, sehr gemein.
Was ich gestern gelernt habe:
1.PizzaHut ist scheiße hier (jaa ich weiß, wie man zu PizzaHut gehen kann, wenn es doch so gutes spanischen Essen gibt, ganz einfach Heißhunger auf dicke Pizza) die können noch nicht mal nen Brownie richtig aufwärmen (innen Eis, außen schwarz)
2. Bedienungen in einem Fastfood Restaurant bekommen die Krise und immense Hektik bei mehr als zwei Gästen
3. die UCAM ist nicht sehr beliebt ;) so wurde ich von nem Spanier im B12 aufgeklärt, aber bei Erasmus Leuten sei das nicht so schlimm ;)
4. B 12 ist cool
5. Spanische Männer gehen mir echt auf die Nerven, especially wenn sie mir meinen Heimweg versauen
6. unhöfliche Brasilianer mit Megaphon-Stimme brauch kein Mensch
7. Franzosen schmeißen komische Partys und ich werde sie wohl nie mögen diese Tschicksen hier, aber gut ich glaub das beruht auf Gegenseitigkeit ;)
Wo würde ich hingehen, wenn ich in Deutschland wäre...?
Auch gut:
4.10.08 Katinka Buddenkotte & Dagmar Schönleber "wüst n rot" (Leseshow)
07.11.08 3dichternacht mit Julius Fischer und Christian Meyer20.12.08 SOLO: Sebastian Krämer: „Krämer bei Nacht“
16.01.09 23. Dichterschlacht
27. September 2008
Abendessen
War ein echt lustiger Abend mit meinen verrückten englischen Mädels, Alex, Amy und Ina, sowie Inas Mitbewohnerin. Die aber etwas schüchtern ist und wenn man sie nach ner guten Bar oder so fragt, oder wo es denn gutes Essen gibt, sagt sie, dass da in der Straße eine nette Bar sei, aber sie kenne sie nicht. Also sie wohnt seit 7 Jahren in Murcia und in ihrer Wohnung ist nichts von ihr, alles vom Vermieter, sogar die Bilder an der Wand, ich mein ich würd doch wenigstens mal eigene Bilder aufhängen. Naja und ich sollte doch auch gute Tapas Bars und überhaupt nette Bars kennen oder? Nach 7 Jahren.
Aber sie ist eh den ganzen Tag in ihrem Zimmer und geht nur zum Sport machen raus... irgendwie hatte sie große Probleme in ihrer Familie aber ich weiß nicht was... vielleicht können wir sie ja noch en bissel erwärmen in der Zeit in der wir da sind ;)
Aber es war lustig :)
Nur jetzt bin ich verdammt müde, bin seit gestern total platt und hab ein beständiges Kratzen im Hals, ich hoffe da kommt jetzt nicht ne Erkältung aber gut ich bekämpfe sie mit Standhaftigkeit und guter Laune ;)
25. September 2008
Necesito un paraguas
24. September 2008
Mi amigas
Sophie (Schottland, Vater ist aus Portugal und baut Golfplätze... eigentlich ein dickes Minus, aber sie ist echt lustig und cool, also vergessen wir mal ihren Vater ;) außerdem wohnt sie mit mir. Sie wird auch von jedem zweiten Mann angebaggert, ist aber total brav, hat nämlich nen Freund und bietet immer unschuldig eine Freundschaft an ;))
23. September 2008
Zwischenruf
Herrn Keuners Gastgeber hatte einen Hund, und eines Tages kam dieser mit allen Anzeichen des Schuldgefühls angekrochen. "Er hat etwas angestellt, reden Sie sofort streng und traurig mit ihm", riet Herr Keuner. " Aber ich weiß doch nicht, was er angestellt hat", wehrte sich der Gastgeber. "Das kann der Hund nicht wissen", sagte Herr Keuner eindringlich. "Zeigen sie schnell Ihre betroffene Missbilligung, sonst leidet sein Gerechtigkeitsgefühl."
Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner
Spanischkurs
Naja ist eh irgendwie anstrengend, was vielleicht auch an meinem immer noch recht desolatem körperlichen Zustand hängt ;) und der damit verbundenen Konzentrationsschwäche (aber dank spanischer Supercreme aus der Apotheke ist es schon vieeeel besser :) )
Die komischen Grammatikübungen waren auch einfach ... was meine Konzentration nicht verbesserte, sondern meinen Kopf beständig weiter Richtung Tischplatte sinken ließ (war ja auch kaum Sauerstoff vorhanden im Raum, zumindest nicht genug für alle Anwesenden ;) ).
Aber dann kams... ein Hörbeispiel, bei dem man aufpassen musste, weil man danach so Sätze, die auf dem Übungsblatt standen, als falsch oder wahr ankreuzen musste (also ob die so im Hörbeispiel vorkamen oder nicht). Ich sag euch, so schnell ... der Mensch muss sich doch die Zunge verknotet haben beim reden ;), ich weiß ja, dass das normale Redetempo ist, aber es war halt echt anstrengend zu verstehen von was er da redet ... aber immerhin hab ichs hinbekommen ;) *g*.
Puuuh und das jetzt jeden Tag, ich hab jetzt schon keine Lust mehr auf Uni. Aber wenigstens saß neben wir son Franzose aus Dijon (der aber dennoch Mainz nicht kannte, ich war verwundert, dass er noch nicht einen der vielen Austauschstudenten aus Mainz in Dijon getroffen hatte *g*, die kommen da ja in Flutwellen an), der hat genauso wenig Peil wie ich, obwohl eher noch weniger, da war ich etwas beruhigt ;) und kam mir nur noch halb doof vor :D.
22. September 2008
La Manga
Zur allgemeinen Information und Handhabung dieses Blogs
Ich mische hier auch Erfahrungen aus Deutschland mit hinein.
Ich habe aber auch nie behauptet, dass Spanien MEIN Traumland ist. Darum ist für mich hier eben nicht alles toll oder wunderbar, weil auch noch neu. Ich muss mich daran gewöhnen, das ist meine Art damit klar zu kommen, also mit meinen Blogeinträgen. Und es wäre ja auch langweilig ständig zu schreiben wie toll doch alles ist, und wie schön die Sonne scheint und die fantastisch langsam der Spanier durch die Straßen kreucht und das hier alles wunderbar ist, ist doch Blödsinn.
Außerdem berherrsche ich diese Sprache nicht, was das kommunizieren einschränkt und auch meine Lust zu kommunizieren. Ja, nur durch reden und hören lernt man ich weiß ... kommt Zeit kommt Spanisch.
So also grundsätzlich fühle ich mich hier wohl (immerhin hab ich coole Mitbewohnerinnen und Marie und Ina sind auch super, das ist mir schon viel wert, aber jaa ich bemühe mich auch um Kontakt zum spanischsprechenden Volk), aber es ist halt fremd und nicht meins. Aber es wird :), ich werd einfach jeden Tag ein Stückchen spanischer ;) und wenn doch nicht, dann habe ich dennoch eine schöne Zeit in einem netten Gastland.
20. September 2008
Schöne Sachen in Spanien
-Sonne, Strand und Meer
-nette Leute kennen lernen
- Spanier die mein spanglish Kaudawelsch verstehen
-Granita Eisgetränk
-coole Stadt
-geile Läden
-Traumrock gefunden, leider nur 1 von 5 Knöpfen gehabt, kein Rabatt bekommen, also nicht gekauft, aber ich werde meinen Traumrock mit 5 Knöpfen noch finden
-coole Jacke gekauft
-manchmal ist ein Spanier auch höflich
-kein Dosenpfand
-die Uni hat en hübsches Gebäude
-ich brauche nur meine FlipFlops
-Wärme immer noch, oft Hitze
-lecker Eis
-lecker Schokosachen
-Kaffee ist gut hier und günstig
-Grillenzirpen
-lustige Paraden
.... mmm mehr fällt mir nicht ein
Unschönes in Spanien
-stinkende Müllkontainer auf den Straßen, manchmal Gestank über der Stadt nach verbrannten Reifen
-Müllabfuhr um halb zwei morgens
-Bauarbeiter die nur an Feiertagen morgens um halb acht anfangen
-arrogante Spanier
-Machos
-Stierkampf
-Müll überall
-Trockenheit
-Wasserverbrauch
-kein BROT, also kein richtiges BROT
-Stadt ist voller Lärm
-zu viele Menschen
-Busstreik
-Uni ist doof, Leute sind doof, doof , naja ich muss ja nicht oft hin
-Freitag und Samstag Uni haben müssen
-mein Spanisch ist zu schlecht
Stierkampf (6 Bullen, 3 Matadore)
Busfahrten
Dann! Ja dann … hätte ich diesen Bus für mich alleine.
Aber nein stattdessen muss man sich hier in einer Backofenröhre mit geschätzten 150 weiteren Personen zusammenpferchen lassen. Das ist doch Tierquälerei, und das gehört doch verboten.
Ich merke, dass etwas nicht stimmt, verspüre diesen Schmerz unten am rechten Bein.
Achso ja klar, Miss Ich-will-aber-ein-weißes-Pony, die Kleine im rosa Kleid stützt sich mit ihrem Ellenbogen in meiner Kniekehle ab. Klar, keine Ursache, dafür bin ich ja da, nicht wahr, du kleines …
Und ständig fliegt die Handtasche der etwas arrogant-missmutig dreinschauenden, einer bösen Hexe aus alten Kinderbüchern nicht unähnlichen, Dame im besten Alter gegen meine Hüfte. Ich frage mich nur, was die Dame geladen hat. Backsteine, Zement, Boccia Kugeln ? Oder ihren toten Köter, der leider erstickt ist, da sie vergessen hat den Reisverschluss zu öffnen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich morgen einen blauen Fleck haben werde. Nein diese Person kommt nicht in mein „Meine Freunde- Album“.
Ich wende meinen Kopf, und habe einen Anzugärmel im Mund… ich folge dem Anzugärmel entlang des Armes zu seinem Ursprung. Am Anzugsärmel hängt ein Mann, an dem Mann hängen zwei Arme am einen baumelt eine Aktentasche und am Andern, der sich weit nach oben Richtung Halteriemen gestreckt hat, hänge nun ich. Verlegen öffne ich den Mund und gebe dem Anzugsärmel seine Freiheit wieder und entschuldige mich leise.
Zu alledem kommt eine völlig unerwartete Sommerhitze dazu. Klimaanlage fehlt natürlich und mindestens fünf Leute in meinem Lufteinzugsgebiet sollten dringend mal wieder duschen, oder überhaupt einmal.
Ich fühle mich wie eine Sardine in der Dose, ab sofort werde ich Dosenfisch boykottieren, Freiheit für Sardinen.
Zu allem Überfluss hat nun auch der Busfahrer angesichts des Lärmpegels innerhalb der Busmauern keine Lust mehr auf seinen Job und sein Leben und jagt die Straße in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit entlang als wolle er sagen „Siehst du Mama und ich bin doch Rennfahrer geworden!“.
Mir wird schlecht. In Linkskurven klebe ich am Fenster und ich Rechtskurven schnappe ich immer mal wieder aus Versehen wie ein grenzdebiler Fisch nach dem Anzugsärmel des Aktentaschenmannes auf der Suche nach Sauerstoff.
Durch die kleinen Luftschlitze, auch ironisch bezeichnet als Fenster, strömt ab und an ein kleiner Lufthauch an meinem Arm entlang.
Mein Aggressionspotenzial steigt und ich überlege ernsthaft mich mit den beiden halbstarken Jungs anzulegen, die eine Sprache gebrauchen, die so ähnlich klingt wie Deutsch, auch Jugendsprache genannt. Sie brabbeln so vor sich hin, Inhalt unbekannt, ich glaube den kennen noch nicht mal die Beiden selbst. Sie erinnern mich ein bisschen an die Teletubbies. Reden unsinniges, nicht zusammenhängendes Zeug und vollführen komische Bewegungen dabei.
Warum sind Hunde eigentlich in Bussen nicht verboten?
Liegen ständig im Weg rum und wenn man mal eine von den Fußhupen übersieht und drauf tritt, nur so ganz leicht, dann muss man sich noch nen Anschiss vom Besitzer gefallen lassen. Aber gut, er oder sie könnte sich ja auch nen Hund anschaffen, den man nicht erst mit der Lupe unterm Sandkorn suchen muss, nur um ihn dann unerwartete an der Wade hängen zu haben, da er sich unterm anderen Korn versteckt hatte und man eben doch drauf getreten ist.
Aber gut Hunde sind erlaubt im Bus, also hängt nun so ein Felldings mit hechelnder Zuge an meinem Bein und spendet mir Wärme, während es munter auf meine Flip- Flops plus Füße sabbert.
Mir geht durch den Kopf „Freiheit, Freiheeeiit ist die einzige die fehlt…“. Toll den Ohrwurm bekomm ich bestimmt den Tag über nicht mehr aus dem Kopf. Na gut besser, als würde ich als Ohrwurm aus diesem Bus den Song mitnehmen, der aus dem Handy der etwas unterintellektuell wirkenden, weiblichen Reklametafel für „Bitte verhüten, Vermehrung gefährlich“ dudelt. Fahrt Bus, das schont die Umwelt, aber warum verschont mich die Umwelt nicht?
18. September 2008
Tassenfund :)
Wie man sieht versuche ich mich auch dem katholischen Murcia anzunähern. Jaa ich arbeite an meinem Heidendasein. Man merkt es kaum noch, dass ich keine Ahnung habe. Außer ich frag mal wieder "Wasn das fürn Altar?" Vielleicht muss man mich nächstes Jahr gar nicht mehr nottaufen, ... vielleicht notschlachten, falls mir hier son Torero meine Ohren abschneidet.
Plan für Morgen: Stierkampf anschauen...vielleicht, wenn ich nicht doch ablehne. Das sehen und gesehen werden in Murcia ... Frauen in feinsten Stoffen stiefeln, stakeln, wandern in diese staubige, dreckige Stierkampfarena als ginge es hier um Miss Spanien. Ich glaube ja auch, dass die meisten Spanierinnen hier gar nicht in flachen Schuhen laufen können. Wobei viele Spanierinnen auch in hohen Hacken nicht laufen können, aber ich glaube das merken die nicht, oder wenn, dann ist es egal, Hauptsache schön teuer und höher als die von der Nachbarin. Ich bin ja nun kein Fan vom Stierkampf, aber ansonsten wird man ja doch nur gefragt, ob man sowas in Spanien gesehen hätte. Außerdem habe ich noch nie einen gesehen und solang ich Tomanten nicht probiert habe, weiß ich auch nicht, ob sie mir schmecken oder nicht. Mmm nicht, dass ich einen Stiefkampf probieren möchte, ich finde es unsinnig seinen Wahnwitz unter Beweis stellen zu müssen, indem man Stiere zum ausrasten bringt, nur um sie dann vor einem großen Publikum zu quälen...aber angeblich wirkt das Publikum ja mit und bei zu schwerer Verletzung und bei zu starkem Quälen des Stieres soll es sogar buhen und pfeifen, das Gewissen des Kampfes, oder wie? Und mystisch ist es ja auch und ein Tanz und auch kein Fest und kein Vergnügen am Leiden des Tieres, sondern eine ernste Angelegenheit... voy a ver.
Das ist auch wieder so ein typisches Männer Phänomen, in einem Sandkreis stehen und mit den Muskeln spielen. Und die Frauen jubeln und klatschen ... toll, genau mein Ding. Viellicht sollte man so einem Mann mal seine Ohren abschneiden ... und den Schwanz, weil das ist anscheinend die Belohnung für einen gelungenen Kampf, entweder ein, oder zwei Ohre, oder sogar noch den Schwanz, hat man mir gesagt (man möge mich korrigieren, wenn das falsch ist). Mir kommts hoch. Der Mensch und seine irrsinnigen, unmenschlichen Ideen, was man alles mit Tieren anstellen kann. Klar wozu sind denn die Viecher sonst da. Der Mensch die Krone der Schöpfung, naja wenn ich mir die Krone so anschaue, dann bin ich lieber Halskette. Es gibt nichts, was der Mensch nicht kann, außer andere Wesen nicht mit seiner Existenz zu belästigen.
Ansonsten halten sich meine Beobachtungen in Grenzen, wird Zeit die Stadt mal wieder zu verlassen ;)
Aber diese Uni macht mich wahnsinnig. Ich mein Bürokratie und Papierkram ist ja auch in Deutschland zum ausrasten. Aber in Deutschland kann ich denen dann wenigstens in meiner Muttersprache verklickern, dass der Hase so nicht läuft. Aber diese Uni, die haben da ja von nichts eine Ahnung, so viel geballte Inkompetenz muss man erst einmal treffen. Sogar die Studenten wissen nichts. Egal wen man fragt, egal was man fragt "No lo sé"... Ich mein ist das mein Land, meine Stadt, meine Uni? Aber ich glaube das liegt daran, das die ja auch nichts wissen müssen, die zahlen dafür, dass irgendwann irgendwer ihnen mal sagt wo sie hin müssen und wann, und wenn sie es nicht gesagt bekommen, dann ist die böse Universität Schuld. Hauptsache das Taschengeld wird nicht gestrichen. Morgen kann ich darum um neun wieder anfangen auf einen Bus zu warten um dann vielleicht um zehn an der Uni zu sein, um dann wieder von der einen Frau ins Gebäude neben dem Hauptgebäude und von der anderen Frau im Nebengebäude wieder ins Hauptgebäude geschickt zu werden. Bin ich hier Road-Runner vom Dienst? Ich hoffe, dass in vier Woche dieses rumgesuche, rumgelaufe, keine-Antwort- bekommen überstanden ist, oder ich zumindest mal nen Kaffee umsonst bekomme ;)
17. September 2008
Es reicht!
Außerdem ... heute ... REGEN ... sehr verrückt. Ca. eine halbe Stunde lang nerviger Fisselregen ... ungute Kombination ... Fisselregen auf den Bus warten, Hunger und dringender Drang nach "für kleine Mädchen". Meine Laune sank ... also haben wir unseren Besuch der Uni auf morgen verschoben, weil war ja eh schon wieder nur ne Stunde bis zur Siesta. Wir haben zwar versucht ein Taxi zu bekommen,also schon während dem Warten auf dem Bus, aber das kam auch nicht ... also sch*** auf die Uni. Nach essen, trinken und Regenende gings mir dann auch besser.
Aber ich mein, das kann doch echt nicht sein, dass kein einziger Bus fährt, ich sag mal knallhart durchgezogen.
Ich lobe mir das deutsche Bussystem und auch den deutschen, geordneten Streik, weil da gibts dann wenigstens Pläne die stimmen und es fahren noch Busse... mitlerweile denke ich, dass wir einfach bis Freitag diese Stadt verlassen sollten, oder bis Montag, die Überlandbusse fahren nämlich alle noch. Dann kann man wenigstens problemlos Busfahren... egal wohin ... mir doch wurscht, hauptsache nicht immer wertvolle Lebenszeit (und Einkaufsmöglichkeitzeit vor der Siesta) mit warten verschwenden ... die Spanier sind auch ziehmlich ratlos, aber so richtig angepisst anscheind auch nicht... merkwürdig... ich hab erst mal laut geflucht, worauf ich gefragt wurde, ob ich grad auf englisch fluchen würde von nem Spanier weil ich "ach fick die Henne"ausrief und mich über diese Unmöglichkeiten ereifert habe.
Morgen versuchen wir gleich ein Taxi zu bekommen, das ist doch meistens von Erfolg gekrönt.
16. September 2008
Getestet und durchgefallen
Okay also es kam nicht mehr eiskalt aus dem Hahn, aber es war auch alles andere als warm.
Also merken: immer nur eine Dusche benutzen... Frage: Warum gibt es dann zwei??
Und dann habe ich bemerkt, dass spanische Duschen auf spanische Größen eingestellt sind. Ich konnte über die Duschvorhangstange ohne Probleme auf die wunderbare Tür blicken, und naja ich dachte immer ich schaffe es beim duschen wenig Platz zu verbrauchen. Aber in dieser Dusche war es einfach nicht möglich auch nur eine Bewegung zu vollziehen ohne am Duschvorhang zu kleben, oder ihn einfach gleich anzuheben und eine Überschwemmung zu verursachen (ich wusste doch, dass meine Lieblingsdusche die Badenwannenduschen werden wird). Einseifen ging grad noch so ohne größeren Wasserschaden, aaaaber versuch dich mal auf nem halben Quadratmeter zu rasieren... naja am Ende habe ich eine mittelgroße Überschwemmung des Badenzimmerfußbodens verursacht, aber der is ja aus Stein, also macht das nicht.
Aber echt, es gibt doch nichts graußligeres, als keinen Platz in der Dusche zu haben, das ist doch scheußlich. Irgendwas muss man sich da noch ausdenken.
Außerdem: Ich brauch Nägel, eine Planke löst sich vom Tisch und ich brauch einen Mülleimer, Wasser und ganz wichtig eine Kaffetasse. Hier sind zwar Kaffetassen, aber brauch eine gute Lauen Tasse für den Morgen, wenn ich grummelig und zerzaust das blöde Gas für das Warmwasser anstellen muss. Ich brauche eine ganz meine eigene Kaffeetasse. Ist albern, geht aber nicht ohne, das fühlt sich falsch an ;)
Ich weiß nur noch nicht wann ich das alles besorgen soll, da ich morgen erst mal wieder an die Uni muss und das kann morgen echt dauern. Naja außerdem, da ja jetzt meine WG komplett ist, sollte man mal überlegen was man sonst noch brauch, also in dem einen Bad wäre ein Regal oder so nicht schlecht, da ist nämlich gar nichts zum ablegen, abstellen, verstauen, versauen, da is noch nicht mal Unordnung oder Dreck, das kann so nicht weiter gehen. Und wer jetzt wie was wo .. keine Ahnung irgendwie so WG Zeug, kenn ich mich nicht mit aus, mir eigentlich auch relativ wurscht, aber da man sich ja auch nicht kennt, kann man sich ja mit ner Flasche Wein oder auch zwei oder drei mal hinsetzen und reden, wer man denn so ist und all so was, weil ich will ja wissen wer hier in mein Bad eindringt ;) das ich mir so schön eingerichtet habe *g*.
Aber das wird schon alles werden kommt Zeit, kommt Wissen. Und wenn ich erst einmal tausend Jahre gelebt habe, dann weiß ich auch was, nehme ich wohl an, ich kenne dann zumindest ganz viele Geschichten :)
Was auch durchgefallen ist, ist der Feiertag heute.
Da ich erst spät ins Bett kam und den Großteil der Nacht auf dem Balkon mit Marie und einem Packerl Tschiks verbracht habe, wollte ich ausschlafen (Marie ja eben so). Aber nein an einem FEIERTAG fingen um halb acht die Bauarbeiter mit Presslufthammer und Metalsäge an hier Lärm zu machen ... wie kann man denn so dreist sein und grad als sonst untätiger Bauarbeiter an einem Feiertag, an dem fast die ganze City zu hat (bis auf die kleinen Chinalädchen und sowas halt) die Leute mit Presslufthammer wecken? Ich dachte mir nur "Silence I kill you".
Machte mein Fenster zu in dem Glauben, das würde helfen, aber wer kann denn schon zwei Stunden Presslufthammerei ignorieren ... die Fensterscheibe zumindest nicht und ich leider auch nicht. Dann um halb neun klopfte es an meiner Tür, ich dachte erst, dass das zu meinem völlig bescheuerten Traum von einer Busfahrt zum Strand, die allerdings in Portugal endete, gehörte. Aber nach dem fünften Mal klopfen, stellte ich fest, das dies zur realen Welt gehörte und völlig zerstört machte ich die Tür auf. Dort standen die beiden Mädels denen man nicht gezeigt hatte, wie sie das Warmwasser, also das Gas, anstellen sollten. Und in meiner Nettigkeit hatte ich ihnen nen Zettel an die Tür geklebt, von wegen sie könnten mich ruhig aufwecken, wenn sie Hilfe bräuchten. Stellte dann morgens fest, Fehler, aber gut was solls. Okay also ich Gas an und mit den paar Vokabeln, die ich zusammenkratzen konnte erklärt wie es geht. Danach wieder ins Bett ... aber wieder keinen Schlaf gefunden,nach weiteren Presslufthammerattcken und rumwälzen und schimpfen, also um halb zwölf aufgestanden und Koffeinbombe gebraut. Der Tag hatte dann trotzdem die ganze Zeit über ein deutlich retardierendes Moment.
Warten auf den Bus
Man wartet sogar so lange, dass sogar der geduldige und an warten gewöhnte Spanier aufgibt und seinen Weg zu Fuß oder mit dem Taxi fortsetzt.
Heute habe ich mal wieder über eine Stunde gewartet bis der Bus zur Universität kam, aber wenigstens war ich nicht alleine in meiner Unwissenheit, alle Spanier und sonstigen Personen an der Bushaltestelle hatten auch keine Ahnung, alle hofften nur, dass irgendwann irgendein personenbeförderndes Nahverkehrsfahrzeug, das sich in die gewollte Richtung durch den Verkehr schaukelte, auftauchen würde. Das Problem wird dadurch verstärkt, dass irritierende Fahrzeiteninformationszettel in den Bussen angebracht sind, auf denen vermerkt ist, wann denn so ein Bus während des Streiks noch fährt. Irritierend deshalb, da es sich bei den Zeiten wohl eher um Richtlinien handelt, die man nicht so genau beachten muss, und daher mehr verwirrend, als hilfeleistend. Da hilft leider nur warten, gut ich habe mir eh angewöhnt immer genügend Zigaretten dabei zu haben und mindestens eine Flasche Wasser, also kann mich weder Langeweile noch Hitze wirklich davon abhalten auszuharren, so leicht gebe ich schließlich nicht auf und am Ende muss mich der Fahrer doch mitnehmen, hehe.
Gut aber auf den Bus warten kann ich ja eigentlich auf den Tod nicht austehen. Nicht weil mich das langweilt (gut das auch aber nicht bemerkenswert), aber es ist ja erst der Anfang einer Odyssee.
Wenn man denn nun erfolgreich eines dieser begehrten Fahrzeuge erwischt, auf das nun alle eine oder sogar zwei Stunden gewartet haben, ist der Bus voll. Ein voller Bus mit lauten Leuten, der sich sehr gemächlich durch die Gässchen windet. Nerv. Aber gut ich will es ihnen lassen, heute waren die Busse mal wieder klimatisiert, das ist auch eher Tagesform abhängig. Und da nun auch einige das Warten aufgegeben hatten, war der Bus zwar voll, aber nicht überfüllt, zum Glück.
Anderes Problem war, dass der Besuch an der Uni natürlich quasi wieder zwecklos war, obwohl ich solangsam beginne das komische System zu verstehen. Und außerdem befanden sich zum Zeitpunkt meines Eintreffens zwei weitere Studentinnen des Erasmus Programmes innerhalb des Büros für internationale Beziehungen (was für mich eher immer nach Botschaft oder so klingt, auf jeden Fall nicht nach "Info- und Hilfszentrale für gestrandete StudentInnnen auf einer Erasmus-Spaß Tour). Wir schmissen unsere Ahnungslosigkeit zusammen und erkannten einen roten Faden, so wurden aus drei mal Halbwissen, fast ein Ganzwissen. Weisheit will hier eh niemand erlangen.
Sodann machten wir uns auf den Weg um auf den Bus zurück in die Stadt zu warten, dauerte dieses Mal nur eine halbe Stunde und ist somit Rekordzeit und begeisterungswürdig. Da die Straßen auch nicht so voller Busse waren, ging die Fahrt sogar zehn Minuten schneller als normal, sehr faszinierend. Allerdings war die Laune der Fahrer sehr weit unten im Keller, klar ist Streik und sie müssen fahren, heißt wahrscheinlich bekommen sie auch einiges vom Ärger der Fahrgäste ab, wobei ich niemanden sah, der sich lauthals beschwerte, man erduldet es hier eher schweigend.
Da fällt mir auf, dass ich mich im spanischen Verfluchen und Schimpfen unbedingt üben muss, ist ja meine kleine Leidenschaft, also das kurze Ausrasten mit anschließender Zufriedenheit.
Ich habe bisher ja sowieso auf den Bus weitesgehend verzichtet, außer ich muss zur Uni, weil es mir einfach zu anstrengend ist alle Busfahrpläne an den Haltestellen durchzugehen um zu wissen mit was ich denn wo und wann hinkomme (während des Streiks sowieso nicht möglich zu wissen). Da suche ich doch lieber auf meinen Plan die Straßen raus und latsche dann los. Immerhin habe ich so die grandiose Fähigkeit erlangt mich auch ohne Plan und Hilfe orientieren zu können, deshalb befand ich mich auch in der Lage Ina ein Internetcafé (das sogar real existiert) zu besorgen und dann für Marie die Wohnungen die sie anschauen wollte und will auf dem Stadtplan zu suchen und sie dann einmal quer durch die Stadt zu schleifen (ohne Plan)*immer noch sehr stolz bin*.
Busfahren dagegen bingt kalte Füße, sowie kalte Nase und Ohren, manchmal sogar Gänsehaut bis unter die Fingernägel und einen mäßig guten Eindruck der Stadt.
Außerdem bin ich Zeugin eines weiteren Spektakels des Mauren und Ritter Festes geworden. Nämlich auf dem Plaz vor der großen, dicken, wahnsinnig alten und naja halt christlichen/katholischen Kathedrale wurde ein Theaterstück aufgeführt, nachdem mal wieder eine Parade durch die Straßen gezogen war, allerdings kleiner, als die am Samstag.
Dieses Theaterstück handelte von der Befreiung des armen Murcias von den Mauren durch die heldenhaften christlichen Ritter die felsenfest standhielten und durch viel Reden (paaah klar reden, genau keine Angst der beißt nicht, der bellt nur) und Gottes Beistand Murcia zurück gewinnen konnten und fest in ihre christlichen Arme nahmen um sie zu trösten und zu schützen vor den komischen goldtüllstoffhaften Mauren.
Nichts verstanden von dem was der Maurenkönig Murcias (oder von was weiß ich denn was) redete, nicht nur weil spanisch, sondern auch weil Akkustik mehr als grottig und also: Leute wenn man schon Mikros hat, dann sollte man sie auch anmachen, das hilft für das bessere Verständis. Aber gut Bilder und Taten sagen ja eh mehr als tausend Worte und daher war das Reden und Stehen und Reden und Stehen schon sehr tiefbewegend.
Ich glaube ich habe den tieferen Sinn dieses Festes und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf diese Art und Weise, wie sie hier gepflegt wird, einfach noch nicht genug ergründet um diese höchstamüsanten Festtagsaktionen genug zu würdigen. Heute kam ich mir eher wie bei der Augburgerpuppenkiste vor, wozu ja die Blechbüchsen Armee der Ritter auch hervorragend passte.
Achso man hatte natürlich, um eine möglichst realistische Umgebung darzustellen auf diesem Platz vor der Kathedrale noch ganz viele lustige Papppalmen aufgestellt und so eine kleine Bühne in Andeutung eines großen und mächtigen Marmor-Mauren-Palast konstruiert. Wieder mal ein sehr witziges Spektakel, ich wusste nur wieder mal nicht, ob nun Komödie oder doch Historiendrama, habe auch nicht mehr lange genug gewartet, um zu sehen, ob es nun eine Leiche, sprich einen toten Maurenkönig gab oder nicht.
Vielleicht finde ich sein Grab, dann werde ich es wissen.
Aber ich glaube das Stück war relativ kurz, gut Echtzeit wäre auch ein bisschen viel Text für die Schauspieler, außerdem würden einige dann das Ende des ganzen Kampfes um Murcia gar nicht mehr mitbekommen und ein toter Mann ist kein guter Mann. Naja obwohl, vielleicht korrigiere ich diese Aussage dahingehend, dass ein reicher toter Mann, der einem sein Erbe hinterlässt, vielleicht doch ein guter Mann ist. Aber ich,als Normalverbraucherin, sehen den Mann, als lebends Objekt, als nützlicher an. Doch ich glaube jetzt ist nicht die Uhrzeit um sich über Mann sein oder nicht sein auszulassen.
Was mir dazu aber gerade noch einfällt ist, als wir an der Touristeninfo irgendwas gefragt haben, ich weiß nicht mehr was, irgendein Gebäude, das mir noch nicht untergekommen ist. Höre ich hinter mir "Boys now we're saved", glaube mit irischem Akzent. Ich drehe mich um und erblicke drei blasse, sonnenbrandige hilflose Herren der Schöpfung die ziehmlich planlos einen Stadtplan vor sich hielten und ihn drehte und wendeten, aber einfach nicht daraus schlau zu werden schienen... gut es war auch nur ein kleiner Stadtplan, vielleicht hätten sie einen größeren gebraucht um den Sinn dieses Gegenstandes vollkommen zu durchschauen, ich weiß es nicht, war auf jeden Fall putzig (putzig ist vielleicht falsch, eher total lustig, da die Jungs jetzt auch nicht mehr die jüngsten waren und zumindest das Studienalter bereits erreicht hatten). Als wir dann mit der gewünschten Gebäudeinfo wieder die Infobox verließen, stieß der noch am fittesten wirkende Jüngling hervor und brüllte die Infobox- Frau an "Hablas en english!?" Gut, ich prustete los (gemein aber hei witzig war es schon, und naja es war auch kein boshaftes Prusten eher ein verständnissvolles) und ich glaube es war noch in seiner Hörweite, egal, urkomisch, sehr witzig, ich hab mich gekringelt vor lachen. Aber immerhin sprach er mit so einer Begeisterung, als wolle er diesen Stadtplan wirklich verstehen, seine beiden Kumpels lümmelten erschöpft auf einer Bank und fächelten sich Luft zu, dabei war es gar nicht mehr so heiß. Als seien sie auf einer Insel gestrandet, ohne Wasser, ohne Essen und nach endloser Wanderung finden sie endlich ein Dorf und rufen aus "Jungs wir sind gerettet!". Ich sag euch herrlich, mein Kopf drehte gleich einen kleinen Robinson Crusoe Film.
Witzige Episode.
14. September 2008
Strand und Meer
Historische Interpretationen
12. September 2008
Lustiger Artikel, Wahnsinnige Menschen
(danke Gudrun für diese Erheiterung)
Diese Beschreibungen in diesem höchst lustigen und kurzweiligen Artikel sind einfach nur wahr. Es ist einfach herrlich wie schön er die Perfektionslust des Deutschen Urlaubers beleuchtet.
Ich gestehe, ich habe auch schon auf dieses Geschäft zurückgegriffen, ja auch ich habe dort eingekauft und bin mit einem Rucksack durch die Gänge gelaufen. Es gibt da ja tatsächlich auch Dinge die man brauch, Rucksack, Schlafsack, Isomatte und so weiter. Wobei ich ja auch auf die Bananenbrotbox stehe, aber eher weil ich es doch witzig finde eine einzelne Banane einzupacken, nur wohin mit dem Rest?
Aber ja man kann es auch übertreiben.
Und vor allem die Verkäufer sind echt die Härte, die würden dir noch nen Traktor dazuverkaufen, weil man weiß ja nie, ob man noch mal an Essen kommt, oder sein Feld gleich selbst bestellen muss.
Was mich persönlich aber am meisten an dieser Outdoor Geschichte nervt ist, dass zwar nun Hinz und Kunz versuchen atmungsaktive-wasserabweisende-selbstreinigende-geruchsabweisende -selbstlaufende-sprechende- navigierende-lamentierende... und haste nicht gesehen Kleidung herzustellen. ABER es wird dabei häufig vergessen, dass die Outdoor Frau ungern friert in den kälteren Regionen dieser Erde. Es ist fast unmöglich eine gescheite, lange Jacke zufinden, die nicht kurz unterm Bauchnabel schon wieder aufhört zu existieren. Noch unmöglicher ist es allerdings etwas langes, warmes, tragbares für untendrunter zu finden. Ich weiß nicht warum Outdoor- Wintermode für Frauen auf Hüfte geschnitten ist. Ich mein enganliegend prima, ist ja praktisch so mit Rucksack auf, und eigentlich soll man ja auch Luft an die Haut lassen, aber ich mein meine Nieren verzichten gerne mal auf etwas Luft, wenn sie dafür etwas mehr Wärme bekommen. Ich habe nicht vor auf dem Berg im Nebel bei ca. 8 Grad(gefühlten Null ist klar) meinen Rucksack abzuwerfen mich halb zu entkleiden und zu schreien "Und jetzt ein Foto für den Katalog" Es muss nicht geil aussehen, sondern funktionieren, daher ja auch Funktionskleidung genannt, gut nicht das diese komischen Hemden gut aussehen würden. Für den Sommer wird meist etwas karriertes angeboten, in Farbkombinationen die einem die Tränen in die Augen treiben, vor Schmerzen. Oder auch gerne genommen: BonBon Farben. Lieber etwas in Quietschblau, Schweinchenrosa, oder dann doch eher das Kotzgrün dadrüben.
Es ist zum verrückt werden. Kann man nicht einfach schwarze, oder von mir aus auch dunkelrote, oder dunkelblaue langärmelige Hemden herstellen die einfach passen? Ich mein das bekommen sogar Modemarken hin, also sollte das bei Funktionskleidung auch möglich sein.
Die Kleidung hat natürlich auch mehr Funktionen, als der Mensch dafür Verstand übrig hat. Nicht selten übersteigt die Reißverschlussanzahl die Gehirnzellenmenge eines Käufers (oder manchmal auch eines Verkäufers).
Meine Sandalen habe ich dann bei Tschibo gekauft, die sind zwar nicht hypersuperschnellaktivtrocknend und haben auch sonst keine magischen Wunderkräfte, dafür haben sie nur die Hälfte gekostet, waren wesentlich bequemer und haben funktioniert, man konnte mit ihnen durch einen Fluss waten. Und wenn es regenet trocknen auch die Superhyperaktivquadratlatschen der Outdoorabteilung nicht, zumal sie einen ziehmlich penetranten Geruch annehmen können.
Ich glaube dieser Outdoor- Wahn ist sowas ähnliches wie das Auto zu tunen. Nur für die ganze Familie.
Mehr dazu auch bei polypepper !
Streik
Da wurde ich aufgeklärt, dass heut großer Streik sei und die Innenstadt dicht sei.
Okay ... habe ich ja gestern schon beobachtet. Aber warum, das wussten die Beiden auch nicht. Ich habe nun versucht mich per Internet schlau zu machen und ich glaube ich habe einen Grund gefunden:
Die Busse streiken, kein Wunder, dass mein Bus nicht kam, bzw. über eine Stunde später (wenn ich die Internetseite richtig verstanden habe) vielleicht sollte ich mir doch angewöhnen ab und zu den Murcia Anzeiger, oder wie der heißt, zu kaufen ;)
Problem, ich wäre nicht mehr rechtzeitig vor der Mittagspause zur Uni gekommen, also habe ich diese Aktion abgebrochen.
Naja ich versuch es später einfach noch mal, nach der Pause, ich sollte ne Stunde früher los gehen ;), oder ich versuch es jetzt, vielleicht macht der Streik ja auch siesta und die Straßen sind wieder frei.
Menschen mit Megaphon
War mir auch egal wer da demonstrierte, ich finde demonstrieren generell gut.
Man sollte sich echt mal etwas öfters zum demonstrieren einfinden. Dann hat man was zu erzählen und kann zusammen hinterher noch grillen.
Da kommt so ein Gemeinschaftsgefühl auf und man ist sich sicher, zusammen schafft man alles. Nichts kann einen aufhalten, eine feste Mauer, Einheit und Freundschaft: EINER FÜR ALLE; ALLE FÜR EINEN.
Man spürt diese Energie, die sich wie ein Feuerwerk ausbreitet und alle mitreißt und man brüllt Parolen und schreit die umstehenden Menschen an und fordert sie auf mitzumachen bei diesem schönen Akt der Gemeinschaft.
Und man möchte ja auch mal endlich wieder klarmachen, wo der Hase lang laufen soll. Endlich mal wieder zeigen, dass man noch da ist und eine Stimme hat und die auch gehört wird. Die Zeitungen sollen darüber schreiben, also wird man lauter und lauter. Und die Zeitungen schreiben darüber und die Radios senden davon und die Fernsehsender schicken Reporter.
Man feiert sich und den Sieg, den Sieg über die gelangweilten Medien, die sonst nur noch wie Haie auf Blut reagieren.
Man fühlt sich groß und stark und mächtig. Zu groß, stark und mächtig. Die Masse kocht, der Pöbel brüllt.
Dann vorbei, alle gehen nach Hause zum essen. Keiner grillt, die Einheit wird Zerbrochenheit. KEINER FÜR NIEMANDEN.
Warum waren wir noch mal hier? Ist heute Montag oder Dienstag? Ich muss zum Zahnarzt. Hast du gelesen, 150 Tote bei einem Flugzeugabsturz. Morgen ist gelber Sack, oder? Kennst du noch den Werner? – Ja, klar.- Der hat jetzt die Tankstelle unten da an der Fabrik rechts. Sag deiner Frau von meiner Frau nen schönen Gruß und dass wir doch mal wieder kegeln gehen könnten. … am … ne .. wirklich…. bis Freitag dann …. ja … Verletzte … Tote… morgen … Zeitung … was kommt heute eigentlich im Fernsehen?... mi … lch…zah…n
11. September 2008
Büchersuche ...
Also erstens die Kinderbücher sind ja echt ... naja, also ich hab mich für den ersten Teil von Narnia entschieden, nicht mehr wirklich ein reines Kinderbuch und schon schwierig zu verstehen, aber auf die Wildenkerle oder so hatte ich echt keine Lust.
Aber viel länger und schwieriger war die Suche nach einem englischsprachigen Buch und nein ich möchte kein Wörterbuch kaufen, nein ich will richtige Literatur.
Fünf Buchläden und nur einer davon hatte englische Bücher und zwar Shakespeare ohne Ende. Nein danke, ich wollte doch lediglich einen eingängigen, simplen Fantasyschinken. Gut ich hätte mir auch Harry Potter auf englisch kaufen können, aber das wäre auch unsinnig wenn der doch auf englisch daheim steht. Also ich sag euch, echt schräge englischsprachige Bücheransammlung in diesem Laden. Also Shakespeare und noch andere alte und neuere Literaten aus England mit Poetry- und Kurzgeschichtensammlungen und so und dann irgendso eine amerikanische Serie als Buch und Harry Potter.
Jetzt habe ich Graham Green "No man's land" ... ich bin echt verzweifelt.
Und teuer sind Bücher hier auch noch, dieses 100 Seiten Taschenbuch 12,50 Euro...
Da greifste dir an Kopp... ;)
10. September 2008
Darf ich vorstellen
unbedingt hörenswert
Bodo Wartke: Logik
auch gut: Bodo Wartke : Quand même je t'aime (Ohne Untertitel)
Ich hab ihn schon mal gesehen und wieder vergessen, dank Mister R. aus M. ;) habe ich ihn wieder entdeckt.
Toll!
Verarschen lass ich mich nicht ;)
Ich gab ihr 10 Euro, sie mir 3,50 zurück. Ich erklärte ihr, dass das falsch sei. Sie danke und nahm 2 Euro wieder zurück. Ich erklärte ihr, dass das immer noch falsch sei und sagte ihr, dass ich ihr 10 Euro gegeben habe. Sie nein. Ich doch. Sie zählte die Kasse nach, nach 10 Minuten stellte sie fest, dass ich Recht hatte.
Jaa das kommt davon, wenn man telefoniert, mit dem Nachbarn redet und Kunden bedient...(bedienen will) ;)
Cartagena
Und eben diese Stadt habe ich heute besucht. Eine alte Stadt die von Karthagern gegründet wurde (würde man bei dem Namen nie im Leben vermuten oder?) und arbeitet sich grad wieder hoch zu einer Touristen- Perle. Überall wird gebaut und verschönert und aus der Militär- und Schifffahrtshafenstadt wird nun ein Historienansammlung. Überall Touristenführerhinweisschilder mit kleinen Bildern drauf und altklingenden Namen und es gibt das "Center of historical interpretations". Aha es gibt also historische Interpretationen ;) leider habe ich davon kein Bild.
Das es sich zu einer Touristenhochburg entwickelt merkt man vor allem am Hafen an den vielen kleinen und großen Booten die dort vor Anker liegen, viele aus Australien und an den Preisen in den Cafés ist klar ne ;)
Ich war eigentlich auf der Suche nach der Heilschlammbucht, aber habe mich dann in den Hafen verliebt und bin geblieben ;) und habe mir ein altes Castillo angeschaut und eben die Stadt. Aber ich habe nun den Busplan in Richtung Heilschlammbucht, also ich werde sie finden.
Leider habe ich meine Kamera natürlich vergessen, also gibt es erst mal keine Bilder aus Cartagena, aber ich werde noch mal da auftauchen bestimmt ;) dann gibts auch Bilder.
Erst mal muss aber der Sonnenbrand auf meinen Knien abklingen ;).
Und ich habe mal wieder festgestellt, dass Australier einen echt lustigen Akzent haben, irgendwas zwischen british und amerikanisch und Mikey Maus.
Ich will auch so ein Boot. Und dann immer rund herum fahren. Das Gute daran ist, dass man ja immer Meer hat dann, also man muss noch nicht mal mehr an eine Küste fahren, es ist immer mehr Meer da, als einem vielleicht dann noch lieb ist. Man kann es ja leider auch nicht trinken das Meerwasser. Finde ich aber auch gut so, denn sobald wir günstige, einfache und schnelle Möglichkeiten haben Meerwasser in großen Mengen zu Trinkwasser umzuwandeln wird es noch enger werden für die Fische und Säugetiere unter Wasser.
Schon wieder ein Umweltthema, gut aber ich war auch grad am Meer, am Mittelmeer und das ist ziehmlich dreckig, obwohl es inzwischen etwas sauberer geworden ist.
Und ich muss einen Buchladen finden, ich habe nichts mehr zu lesen und das kann ja wohl auch nicht sein. Ich glaub ich kauf ein spanisches Kinderbuch ;) und einen englischen Fantasyschinken, diese Kombination klingt unterhaltsam und nützlich zugleich.
9. September 2008
Umweltschutz
Zwar gibt es hier große Wassernot im Umland, aber heute habe ich schon wieder eine Frau den Bürgersteig mit dem Wischmobb und Wasser putzen sehen. DAS IST DOCH UNSINN ... in zwanzig Minuten ist der wieder verstaubt, sooo viel kann kein Mensch putzen, dass die Straßen hier nicht verstaubt wären. Völliger Quark.
Auch im Supermarkt gibt es viele Produkte die die Umwelt schonen, aber dafür verteilt die Kassierin munter eine Plastiktüte nach der Anderen. Wenn man sie nicht aufhält, wird jedes einzelne Stück in eine eigene Tüte gepackt. Ich habe heute meinen Rucksack zum einkaufen vergessen und nun habe ich bereits Mülltüten für den nächsten Monat.
Oder, in einem Café, wenn das Wasser zu warm geworden ist, dann wird es eben wegeschüttet.
Alles ist doppelt und dreifach verpackt und es gibt keinen Hausmülleimer, nur Kontainer auf den Straßen.
Autos und Roller werden natürlich auch exessiv genutzt. Gerne auch mal ein Weilchen mit laufendem Motor geparkt, und ein spanisches Weilchen dauert ein Weilchen.
Auch schön, es gibt viele Golfplätze in der Gegend und es sollen mehr werden. Klar, was denn sonst, ich mein nicht nur das unnütz viele Tomaten produziert werden (man kann mir wiedersprechen, muss man aber nicht) NEIN schaffen wir uns noch ein paar Grünflächen mehr an die wir bewässern müssen. Klar, wenn es sonst nichts ist.
Ich habe ja schon immer behauptet, dass ein Golfplatz das Letzte ist was ein Mensch braucht, aber hier finde ich es nahezu lächerlich. Selbst in Island war es schon sehr skuril an jeder Ecke einen Golfplatz zu finden (mehr Golfplätze als (Klein-)Städte), aber gut dort oben wächst das Gras wenigstens von alleine, ohne dass der Mensch noch jeden Tag mit der Gießkanne vorbei rennen muss.
Das ist doch witzlos... ich finde man sollte lieber ins Meer baden gehen ... wenn man Glück hat kann der eine oder andere Golfspieler nicht schwimmen und taucht nicht mehr auf ;)
Kritik Umweltschutz
Die Wasserknappheit (siehe Wüstenbildung / Klimawandel in Spanien) in Südspanien ist ein ernstes Problem. Einige Dörfer verweigern den Bau von Golfanlagen auf den Grundstücken ihrer Gemeinden aus Angst vor einer weiteren Senkung des Grundwasserspiegels. Selbst das gern genannte Argument neue Arbeitsplätze zu schaffen, funktioniert nicht, werden doch die meisten neu geschaffenen Jobs in unqualifizierten Niedriglohnbereichen gebildet. Das Problem der Wasserknappheit existiert natürlich nicht im Norden Spaniens. In Katalonien oder an der Atlantikküste gibt es Wasser in Mengen. Und zum Thema Naturschutz? Golf wertet zwar die Landschaft auf, führt aber auch zu einem Verlust des öffentlichen Naturraumes.
Neee die verweigern den Bau von neuen Anlagen, so eine Frechheit das ist ja immens unglaublich... versteh ich nicht ...
Golfplätze ... kein Mensch braucht bis auf den winzigsten Halm perfekt getrimmtes Gras, dass man dann mit einem Schläger, an dem unten ein Ei hängt, wieder kaputt haut, nur um einen kleinen weißen Ball, der dann doch wieder nur in der Hecke landet, einmal rund um den Platz zu pfeffern. Sollen sie doch Tischtennis spielen, der Ball sieht fast genauso aus, ist nur ein bisschen leichter.
Nicht, dass es in Deutschland viel besser wäre(in Groß- Zimmern gibt es auch einen Golfplatz, nichts hat Groß- Zimmern dringender gebraucht, als ein Haufen Leute, die vor lauter Golfbällen die Realität und höfliche Umgangsformen vergessen), aber ich finde grad diese immense Wasserverschwendung (das überdies immer gechlort ist, also außer das, was man im Supermarkt oder im Café kauft), bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von 300 mm, schon wahnsinnig.