30. September 2008

Zusammentreffen

Heute:
Internationales Beisammensein mit Bier und Sangria
Zigaretten und Athur el perroquet
Diskussionen über die Loveparade, das Oktoberfest
und Aufklärung darüber, dass nicht alle deutsche Musik wie Rammstein oder Nena klingt.

28. September 2008

Nachtrag: Fiesta Fiesta !

Es gab noch einen kleinen Badunfall.


Weil der Riegel im Bad so verrostet war und klemmte und Ina ihn nicht mit aller Gewalt und auch nicht mit Hilfe von Seife bewegen konnte. Also rief sie mich an, ich wunderte mich auch schon wo sie blieb, eigentlich wollte sie nur den Sangria wegschütten. Also dann stand ich vor der Tür und sie im Bad und ich wusste nicht was tun...

Ihr war das natürlich peinlich, aber ich mein sie konnte ja nichts dafür, son scheiß Riegel.
Direkt gegenüber ist die Küche und dort wurde grad noch irgendwas angebraten. Also alles voller Leute und Fettgestank und Rauch und Dampf und dann wurde man auf mich aufmerksam, bevor ich überhaupt wusste was man denn jetzt tun könnte um Ina da raus zu bekommen... Und dann gings los, die Französin war etwas desinteressiert, sie kochte ja auch grad, Melanie auch , Carlos meinte man sollte den Türgriff einfach abschrauben, aber das war ja nicht das Problem, sondern der Riegel oben drüber, bis das dann mal alle begriffen hatte. Carlos und ein anderer Italiener meinten dann sie würden die Tür einfach aufbrechen mit Gewalt, wenn es nicht anders geht und spielten Rambo...

Die spanische Mitbewohnerin von der Französin meinte zu mir, man dürfe den oberen Riegel gar nicht zu machen, der sei halt kaputt und verrostet, man dürfe nur den unteren benutzen ... SCHLAUES MÄDEL ... oman ich dachte echt ich steh im falschen Film, was nützte denn jetzt diese Information??? Ich stand ja draußen und Ina half das ja jetzt nicht unbedingt weiter ... aber sie sagte es voller Übezeugung mehrfach zu mir ... HERR LASS HIRN REGNEN ... gut ich stand aber auch voll aufm Schlauch, weil ständig einer kam und fragte was los sei und jedesmal, wenns en männliches Wesen war, die Einbruchmethode vorschlug ... irgendwas brannte an und am Telefon hatte ich ja noch Ina ...

ICH WAR VERWIRRT...

Und dann die IDEE, von Ina selbst, schlaues Mädel. Ob wir nicht eine Nagelschere hätten oder so, weil unter der Tür war ein Spalt, breit genug um einen relativ flachen Gegenstand hindurch schieben zu können, dann könnte sie versuchen die Schrauben rauszudrehen.

Wir fanden ein Messer ohne Griff und schoben es unter der Tür durch.

Und tatsächlich sie schaffte es die Halterung am Türrahmen abzuschrauben und konnte sich befreien ... alles klatschte Applaus und die Französin entschuldigte sich dafür, dass sie nicht einen Zettel oder so geschrieben hatte, wegen dem Riegel ... naja

Melanie kam zu uns und erzählte, dass sie am Freitag in ner Bar auch in einer Toilette feststeckte und niemand sie hörte, weil es so laut war.

Ich sag euch, das war ne Aktion, meine Güte. Aber wir haben garantiert einen bleiben Eindruck hinterlassen, sowas schafft man nicht mit albernem Small- Talk :).

Was lernen wir?? - Spanische Toiletten immer mit einem Schraubenzieher betreten :D

Milchspeisen in Spanien

Also ich habe ja nicht erwartet in das Land mit den tollsten Milchspeisenagebot der Welt zu kommen, aber ist schon ein bissel weird ...

Einfach nur Joghurt ist hier eh schwer zu bekommen, im el Dia an der Ecke gar nicht, aber im Mercadona son 500g Becher toll :) freu. Aber ansonsten nur so Fruchtzwergeverschnitte und Pudding und süßes Zeug (ich mein ich steh auf Süß, aber irgendwann is mal gut).

Und "Cuajada" ist auch ein komisches Zeug, also das ist kein Quark, kein Joghurt, sondern auch quasi wieder Pudding, süß, weiß, fest aber wabbelig = Pudding ... naja ich kaufe jetzt immer son Fruchtzwergverschnitt der schmeckt auf jeden Fall und teste mich jetzt durch die Kühltheke :D

Fiesta Fiesta !

(wer kein Lust hat es ganz zu lesen: weiter unten unter "Was ich gestern gelernt habe" steht so zu sagen eine Zusammenfassung)

Also gestern hatte so eine obercoole, wahnsinnig französische Französin zu einer Party geladen, also sie hat alle Erasmus Leute aus der UCAM eingeladen ... was ja fast nur Franzosen und Italiener sind un ein paar BrasilianerInnen, darunter ein Herr der mit seiner Lautstärke auch die Toten darüber informierte, dass er jetzt etwas lustig fand und was er denn zu sagen gehabt hat. Ein unglaublich bescheuerter Typ, weil er ist der Mega-Checker und hält sich für den Größten, dabei ist er einen halben Kopf kleiner ich, hat an sich eher ne Statur um die man ihn nicht beneiden muss und ein Gesicht Marke "NaturAffe". Wir haben uns vor eineinhalb Wochen echt gut mit ihm unterhalten und da war er auch voll in Ordnung, aber ich glaube ja die Französinnen sind Schuld, die erschaffen Monster ;) *g*

Die Franzosen waren auch nicht so begeistert über das Auftauchen der alemanas ;) nur Melanie, eine seltene französische Erscheinung, weil offen, sympathisch, lustig, hat sich gefreut :D . Aber zum Glück waren die lustigen, kleinen Italienerinnen auch da :).
Ein paar Franzosen fehlten, die waren noch platt von der Nacht davor und darum nicht da (leider die, die nett sind).
Also Ina und ich fühlten uns nicht wirklich wohl, da diese komische Gastgeberin auch die ganze Zeit mit irgendwelchen Knabbersachen durch die Gegend rannte und jeden fragte ob er denn nicht etwas essen wolle, aber wir beide hatten den sehr gefestigten Eindruck, dass ihre Stimme noch eine Note zuckersüßer und sie noch eine Prise zuvorkommender wurde, sobald sie bei uns ankam ... was das Ganze natürlich ins Lächerliche zieht, weil wenn dir sone französische Grinsekatze ins Gesicht schaut, springt dich die Ironie gradezu an ... naja wir finden eh, dass die ziehmlich ne Schraube locker hat und standen dann mit Melanie auf dem Balkon, und rauchten, wo nahezu alle standen (großer Balkon). Und ein voller Balkon spricht meistens dafür, dass die Party nicht grad der Brüller ist, was defacto ja auch der Fall war, da die super coolen Französinnen mit ihren Hintern das Sofa auf Gefrierschranktemperatur kühlten und auch die Brasilianerinnen nur andächtig dem Affengebrüll ihres männlichen Landsmannes lauschten. Die Italiener standen draußen und rauchten ;).

Ellie, Sophie und Amy hatten wir einfach mitgenommen, aber naja Franzosen und Engländer sind ja auch nicht so gute Freunde und heizte die Stimmung nicht gerade an, da auch die Italiener später kamen und am Anfang quasi nur Franzosen und wir da waren ... Unterkühlt ... ist untertrieben.
Sophie, Elli und Amy sind auch nach zwanzig Minuten wieder geflüchtet...
Ina und ich haben uns um halb drei wieder zurückgezogen (um halb eins fing für uns das Spektakel an), dann war es genug mit freundlichem Getue, hält ja keiner länger als zwei Stunden aus, dieses schleimige Getue... boä

Nach dem Besuch der üblichen Locations die alle doof waren, weil auch meistens so voll, dass man von der Tür nicht mal mehr drei Schritte ins Innere kam, fanden wir das B 12, was durchaus Potential hat mein Lieblingsbar/club/tanz/trink- ding in der City zu werden. Das Publikum war auch sehr schön gemischt, also irgendwelche Rastas und Alternative, die üblichen Stylomatspanierinnen mit passendem männlichen Anhängsel, bunt eben, fand ich cool, war ne lockere Atmosphäre. Da blieben wir dann bis sie uns rausschmissen, also um viertel vor fünf.

Ich hab mal wieder gemerkt, das mein Heimweg nachts doch en bissel lang ist :D. Naja ich war um kurz nach Fünf daheim, war ja noch recht nüchtern (auf der Party bekam ich Sangria in die Hand gedrückt, von dem ich nach zwei Schlucken nen Anflug von Kopfweh bekam, scheiß vorgemischte Schlempe, ich wusste ich hätte die Finger davon lassen sollen, da ich auch jetzt leichte Kopfweh hab und von drei Gläsern Weißwein kommt das nicht, bää ).

Natürlich war ich noch total wach ... toter Punkt war schon überwunden. Auf meinem Heimweg liegen zwei Danceclubs die anscheinend länger auf haben, da in der Stadt alles zumachte und die Leute rausgeschmissen wurden. Aber dafür war ich sowas von definitiv underdressed ... man echt hammer, was da rumlief, krasse Sache, aber es gab durchaus so drei, vier Kleider die echt stark waren, die anderen waren eher so "ich glitzer, es flattert, sie haben einen halben Meter Stoff vergessen, aber ich bin toll" aus.
Ich stöpselte mir meine Musik in die Ohren.

Dann das letzte Hinderniss, ca. 20 Männer, Alter schwankend zwischen 20 und 45, standen vor einem Bus, auf dem Bürgersteig. Ich weiß nicht ob sie darauf warteten heimzufahren, oder auf ihre Frauen, oder was auch immer, ist ja auch egal.
Naja aber betrunken, spanische Männer, ich dachte mir nur toll. Sie bildeten ein Spalier, wie nett, und dann gings los, ich hab nichts verstanden, aber sie fanden es wohl toll, dass ich so alleine meinen Weg stapfte. Dann sprang einer vor und machte "böööääaaaaöö" oder sowas halt, *nerv*, ich sagte ihm, dass er sein Meerschweinchen ficken soll (natürlich nicht auf spanisch, auf englisch), ich glaub eigentlich hat niemand verstanden was ich gesagt habe, aber sie gröhlten und freuten sich. Wenigstens hatten sie was zum lachen, wenn schon sonst nichts sinnvolles zu tun ;)

Man Männer ei, ... wie schaffen die es eigentlich ihre Schnürsenkel zuzubinden?

Dann hab ich noch gelesen und bin um halb sieben schlafen gegangen, leider hab ich nur bis halb zwölf schlafen können, sehr gemein.


Was ich gestern gelernt habe:

1.PizzaHut ist scheiße hier (jaa ich weiß, wie man zu PizzaHut gehen kann, wenn es doch so gutes spanischen Essen gibt, ganz einfach Heißhunger auf dicke Pizza) die können noch nicht mal nen Brownie richtig aufwärmen (innen Eis, außen schwarz)
2. Bedienungen in einem Fastfood Restaurant bekommen die Krise und immense Hektik bei mehr als zwei Gästen
3. die UCAM ist nicht sehr beliebt ;) so wurde ich von nem Spanier im B12 aufgeklärt, aber bei Erasmus Leuten sei das nicht so schlimm ;)
4. B 12 ist cool
5. Spanische Männer gehen mir echt auf die Nerven, especially wenn sie mir meinen Heimweg versauen
6. unhöfliche Brasilianer mit Megaphon-Stimme brauch kein Mensch
7. Franzosen schmeißen komische Partys und ich werde sie wohl nie mögen diese Tschicksen hier, aber gut ich glaub das beruht auf Gegenseitigkeit ;)

Wo würde ich hingehen, wenn ich in Deutschland wäre...?

Nach Darmstadt in die Centralstation !
Klingt komisch ist aber so, denn die neue Spielzeit beginnt und am


24.10.2008 gibt es die 22.Dichterschlacht in der Centralstation !!!!

ich war bisher immer sehr begeistert :) ... und ich bin nicht da :( *schnief*
*enbisseldooffind* aber gut kommt wieder
Preise:
5,50 im VVK, 7,50 an der Abendkasse (auf der Homepage der Centralstation kann man die Tickets auch online kaufen kostet plus 1,20 Gebühr)

Auch gut:

4.10.08 Katinka Buddenkotte & Dagmar Schönleber "wüst n rot" (Leseshow)

07.11.08 3dichternacht mit Julius Fischer und Christian Meyer

20.12.08 SOLO: Sebastian Krämer: „Krämer bei Nacht“

16.01.09 23. Dichterschlacht

27. September 2008

Abendessen

Heute waren wir richtig gute Paella essen, yummi :)
War ein echt lustiger Abend mit meinen verrückten englischen Mädels, Alex, Amy und Ina, sowie Inas Mitbewohnerin. Die aber etwas schüchtern ist und wenn man sie nach ner guten Bar oder so fragt, oder wo es denn gutes Essen gibt, sagt sie, dass da in der Straße eine nette Bar sei, aber sie kenne sie nicht. Also sie wohnt seit 7 Jahren in Murcia und in ihrer Wohnung ist nichts von ihr, alles vom Vermieter, sogar die Bilder an der Wand, ich mein ich würd doch wenigstens mal eigene Bilder aufhängen. Naja und ich sollte doch auch gute Tapas Bars und überhaupt nette Bars kennen oder? Nach 7 Jahren.
Aber sie ist eh den ganzen Tag in ihrem Zimmer und geht nur zum Sport machen raus... irgendwie hatte sie große Probleme in ihrer Familie aber ich weiß nicht was... vielleicht können wir sie ja noch en bissel erwärmen in der Zeit in der wir da sind ;)
Aber es war lustig :)
Nur jetzt bin ich verdammt müde, bin seit gestern total platt und hab ein beständiges Kratzen im Hals, ich hoffe da kommt jetzt nicht ne Erkältung aber gut ich bekämpfe sie mit Standhaftigkeit und guter Laune ;)

25. September 2008

Necesito un paraguas


Also seit gestern schüttet es wie aus Eimern, naja momentan nicht, aber ich bin mir sicher das spätestens morgen früh pünktlich zum Verlassen des Hauses die Tore sich wieder öffnen werden.
Seit gestern Nachmittag, nach einem wunderbaren Gewitter, regnet es Bindfäden. Ja! Wirklich wahr, kein Scheiße, schon am Dienstag gab es grauen Himmel zu bewundern. Drei Tage grauer Himmel und Regen.

Total witzig, heute morgen... Bis ich an der Bushaltestelle war, waren sowohl meine Schuhe, also auch Socken, als auch Füße nass .. sowie Hose. Das war ein Spaß ... vor allem da der Bus dann mal wieder eine Stunde auf sich warten ließ, weil man sich gestern Nacht bei den Verhandlungen nicht einig wurde und darum heute gleich noch mal en bissel mehr gestreikt wurde ... . Folge ... Hunger, kalte Füße, übervoller Bus (und diesmal wirklich also da hat nicht mal mehr ein Kaugummipapier reingepasst, nachdem alle eingesammelt waren), 45 min. zu spät zum Spanischkurs (gut das war das einzig Gute daran, so hatte ich nur noch 2 Stunden abzusitzen ... *g*) und noch keinen Kaffee gehabt...

Dann also nasse Füße... die wurden auch lange nicht trocken. Da man ja nach dem Kurs wieder eine Stunde auf den Bus warten konnte. Dazu kommt, die Uni liegt außerhalb uffm Berg, zugig, kalt ... blöd. Knurrender Magen, kalte Füße, müde ... echt kein guter Tag ;)

Vor allem da Marie krank ist und ich natürlich gesagt habe, dass ich ihr was zu essen bringe, also weil sie hat irgendwie Übelkeit hoch drei, also hab ich eingekauft: Salzstangen, Zwieback, TUC- Kekse und ne Tütennudelsuppe ;). Also ich zu Marie, nicht mehr hungrig, aber immer noch nass.
Naja aber jetzt ist es wieder gut, ich bin daheim, Gammelhose und Mainzpulli ;) aber klar jetzt regnet es nicht mehr, jetzt ist nur noch tropischschwüle Luft da draußen und überall Pfützen ...

Und ich wurde echt von allen Leuten total komisch angeschaut, da ich so ziehmlich die einzige war, die mit Regenjacke unterwegs war, der Murcianer bevorzugt den Regenschirm, weil gut es ist zwar kühl, aber noch nicht kalt und außerdem geht dann die Frisur nicht kaputt unds Makeup und man sieht die Kettchen, Ohringchen, Armbändchen... hat nur die Sonnenbrille gefehlt eigentlich ... naja...

Problem, das soll jetzt noch eine Woche so gehen mit dem Regen... wo kommt der ganze Regen denn her? Ich hab was gelesen von 20 Regentagen im Jahr ... naja gut dann sind nach der Woche nur noch 11 übrig (wir hatten ja auch letzte Woche Freitag und Sonntag schon mal regen)... mal schaun ob sich das Wetter dran hält , oder ob Petrus einen Strich durch die Rechnung macht ;)
Zumindest habe ich hier jetzt nahezu Mainzer Verhältnisse :D

24. September 2008

Mi amigas

Damit ihr mal seht mit wem ich hier so um die Häuser ziehe und mit wem ich wohne ;)

Von links nach rechts.

Sophie (Schottland, Vater ist aus Portugal und baut Golfplätze... eigentlich ein dickes Minus, aber sie ist echt lustig und cool, also vergessen wir mal ihren Vater ;) außerdem wohnt sie mit mir. Sie wird auch von jedem zweiten Mann angebaggert, ist aber total brav, hat nämlich nen Freund und bietet immer unschuldig eine Freundschaft an ;))
Elli (England, sehr witziges Mädel, vor allem wenn Alkohol in ihrem Blut fließt, sie wohnt auch mit mir und sucht einen Mann ;) )

Marie (Deutschland, laut, fröhlich, hier bin ich, ich mag sie sehr ;) studiert mit mir an der UCAM, geteiltes Leid ist halbes Leid ;) findet Spanier geil ... naja nicht alle)

Ina (Deutschland, studiert aber in einem Kaff in Österreich, Pölsen? Ich weiß es nicht mehr, gibt es Pölsen überhaupt? Nee Sankt. Pölten, nicht Pölsen ...so war das, der Buchstabe der nach dem s im Alphabet kommt. Hat schon österreichisches Vokabular übernommen *g*. Ruhig und sehr geduldig und cool, studiert auch mit mir an der UCAM, mag ich auch sehr ;) )

Es fehlt Alex, meine andere Mitbewohnerin aus Ungarn, sie war an dem Abend nicht mit, weil war fleißig ;).


Jaa das is so die illustre Runde ;)

23. September 2008

Zwischenruf

Gerechtigkeitsgefühl

Herrn Keuners Gastgeber hatte einen Hund, und eines Tages kam dieser mit allen Anzeichen des Schuldgefühls angekrochen. "Er hat etwas angestellt, reden Sie sofort streng und traurig mit ihm", riet Herr Keuner. " Aber ich weiß doch nicht, was er angestellt hat", wehrte sich der Gastgeber. "Das kann der Hund nicht wissen", sagte Herr Keuner eindringlich. "Zeigen sie schnell Ihre betroffene Missbilligung, sonst leidet sein Gerechtigkeitsgefühl."

Bertolt Brecht, Geschichten vom Herrn Keuner

Spanischkurs

Also ich habe jetzt jeden Tag von 11- 14 Uhr Spanischunterricht... mit allen anderen Erasmus Leuten versteht sich, die überwiegend aus Italien und Frankreich stammen (Franzosen haben auch ne witzige Aussprache des Spanischen ... hihi). Die Italiener haben nur Unsinn im Kopf und sind die ganze Zeit am Quasseln... was es ziehmlich anstrengend macht der überaus netten und fröhlichen Lehrerin zu zu hören.
Naja ist eh irgendwie anstrengend, was vielleicht auch an meinem immer noch recht desolatem körperlichen Zustand hängt ;) und der damit verbundenen Konzentrationsschwäche (aber dank spanischer Supercreme aus der Apotheke ist es schon vieeeel besser :) )

Die komischen Grammatikübungen waren auch einfach ... was meine Konzentration nicht verbesserte, sondern meinen Kopf beständig weiter Richtung Tischplatte sinken ließ (war ja auch kaum Sauerstoff vorhanden im Raum, zumindest nicht genug für alle Anwesenden ;) ).
Aber dann kams... ein Hörbeispiel, bei dem man aufpassen musste, weil man danach so Sätze, die auf dem Übungsblatt standen, als falsch oder wahr ankreuzen musste (also ob die so im Hörbeispiel vorkamen oder nicht). Ich sag euch, so schnell ... der Mensch muss sich doch die Zunge verknotet haben beim reden ;), ich weiß ja, dass das normale Redetempo ist, aber es war halt echt anstrengend zu verstehen von was er da redet ... aber immerhin hab ichs hinbekommen ;) *g*.

Puuuh und das jetzt jeden Tag, ich hab jetzt schon keine Lust mehr auf Uni. Aber wenigstens saß neben wir son Franzose aus Dijon (der aber dennoch Mainz nicht kannte, ich war verwundert, dass er noch nicht einen der vielen Austauschstudenten aus Mainz in Dijon getroffen hatte *g*, die kommen da ja in Flutwellen an), der hat genauso wenig Peil wie ich, obwohl eher noch weniger, da war ich etwas beruhigt ;) und kam mir nur noch halb doof vor :D.

22. September 2008

La Manga



La Manga ist bis Anfang September völlig Touristenüberlaufen, aber danach ein wunderbarer Strand. Sehr weicher Sand und die Möglichkeit zwischen einer badewasserwarmen Lagune und dem offenem etwas kühleren, aber immer noch nicht kalten, und sogar etwas welligem offenem Meer zu wählen.
Ich war natürlich gegen langweilige Lagune, da ist der Strand auch nicht so toll.

Nach drei Stunden Schlaf und leider keiner Zeit mehr für einen Morgenkaffee sind wir um halb zehn (hieß um acht auftehen und um viertel vor neun loslaufen) los gefahren um viertel nach elf kamen wir (achso wir sind sophie, ina, marie, amy und ich) an.
Super happy, ich verschwand erst einmal für über ne halbe Stunde im Wasser :) bis Marie nach mir zu rufen begann *g*.
Nach dem zweiten Badegang cremte ich mich auch brav ein zweites Mal ein ... leider bin ich trotzdem eingeschlafen und wurde durch Ina zwar geweckt, leider jedoch zu spät ... hab nun den megasten Sonnenbrand meines Lebens und verfluche mich dafür, dass ich eingeschlafen bin. Naja, aber ich habe in einer Apotheke ne Supercreme bekommen die sogar wirklich hilft, ich bin begeistert und heute Abend irgendwann gibt es ein Joghurtbad :-D


Dennoch war ein toller Tag, tolles Meer, ich liebe es, sobald mein Sonnenbrand weg ist, geht es wieder an den Strand ... und dann werd ich garantiert nicht mehr einschlafen *g* soo dumm bin ich dann doch nicht :) oder mich einfach gleich in den Schatten legen :)
Ich glaub ich brauch irgendwann wirklich ein Haus am Meer ...mm ich fang schon mal anzusparen, damit daraus dann auch was richtig tolles wird :D

Zur allgemeinen Information und Handhabung dieses Blogs

Bitte nehmt nicht alles ernst.

Ich mische hier auch Erfahrungen aus Deutschland mit hinein.

Ich habe aber auch nie behauptet, dass Spanien MEIN Traumland ist. Darum ist für mich hier eben nicht alles toll oder wunderbar, weil auch noch neu. Ich muss mich daran gewöhnen, das ist meine Art damit klar zu kommen, also mit meinen Blogeinträgen. Und es wäre ja auch langweilig ständig zu schreiben wie toll doch alles ist, und wie schön die Sonne scheint und die fantastisch langsam der Spanier durch die Straßen kreucht und das hier alles wunderbar ist, ist doch Blödsinn.
Außerdem berherrsche ich diese Sprache nicht, was das kommunizieren einschränkt und auch meine Lust zu kommunizieren. Ja, nur durch reden und hören lernt man ich weiß ... kommt Zeit kommt Spanisch.

So also grundsätzlich fühle ich mich hier wohl (immerhin hab ich coole Mitbewohnerinnen und Marie und Ina sind auch super, das ist mir schon viel wert, aber jaa ich bemühe mich auch um Kontakt zum spanischsprechenden Volk), aber es ist halt fremd und nicht meins. Aber es wird :), ich werd einfach jeden Tag ein Stückchen spanischer ;) und wenn doch nicht, dann habe ich dennoch eine schöne Zeit in einem netten Gastland.

20. September 2008

Schöne Sachen in Spanien

-Tapas
-Sonne, Strand und Meer
-nette Leute kennen lernen
- Spanier die mein spanglish Kaudawelsch verstehen
-Granita Eisgetränk
-coole Stadt
-geile Läden
-Traumrock gefunden, leider nur 1 von 5 Knöpfen gehabt, kein Rabatt bekommen, also nicht gekauft, aber ich werde meinen Traumrock mit 5 Knöpfen noch finden
-coole Jacke gekauft
-manchmal ist ein Spanier auch höflich
-kein Dosenpfand
-die Uni hat en hübsches Gebäude
-ich brauche nur meine FlipFlops
-Wärme immer noch, oft Hitze
-lecker Eis
-lecker Schokosachen
-Kaffee ist gut hier und günstig
-Grillenzirpen
-lustige Paraden
.... mmm mehr fällt mir nicht ein

Unschönes in Spanien

-stinkende Müllkontainer auf den Straßen, manchmal Gestank über der Stadt nach verbrannten Reifen
-Müllabfuhr um halb zwei morgens
-Bauarbeiter die nur an Feiertagen morgens um halb acht anfangen
-arrogante Spanier
-Machos
-Stierkampf
-Müll überall
-Trockenheit
-Wasserverbrauch
-kein BROT, also kein richtiges BROT
-Stadt ist voller Lärm
-zu viele Menschen
-Busstreik
-Uni ist doof, Leute sind doof, doof , naja ich muss ja nicht oft hin
-Freitag und Samstag Uni haben müssen
-mein Spanisch ist zu schlecht

Stierkampf (6 Bullen, 3 Matadore)

Wir kamen zu spät ... gerstern gab es nur noch Karten für heute, naja bis auf bei den umstehenden freien Händlern. Da bekamen wir Tickets für eigentlich 28 Euro für 20 und hofften, dass sie nicht nur original aussahen die Tickets, sondern auch waren ;)
Aber sie waren wirklich echt. Problem nur, wir waren soo spät, dass der erste Kampf bereits begonnen hatte und natürlich alle am brüllen, von wegen setzen und keine Ahnung, also wir erst mal auf den falschen Plätzen gesessen, nach dem dann der erst Kampf vorbei war sind wir wieder weitergezogen. Aber Spanier sind ja ein echt katastrophales Massenvolk ... alle brüllen "Geh weiter, geh weiter", vergessen allerdings, dass sie dazu auch Platz machen müssten. So ganz gecheckt haben die das System noch nicht. Zum kotzen, ich war echt kurz davor zu explodieren und fluchte leise vor mich hin (jaa ich weiß ja wir waren zu spät und soweiter und so fort, aber diese Art ging mir ja sowas von aufn Sack) naja nach stolpern, schieben, vorwärtskommen, sind wir noch grade rechtzeitig vor dem Beginn des zweiten Kampfes bei unseren Plätzen angekommen. Ein Wahnsinn, ich mein ein proppe volles Stadion, über all Menschen, die sich mit Fächern Luft zu fächelten. Eine ungelaubliche Geräuschkulisse. Und die meisten Männer mit dicker Zigarre in der Backe. Vor allem sind die meisten Besucher echt so Dauerkartenbesitzer... total krass, mein Sitznachbar vom Anfang erzählte mir, dass gestern also am Donnerstag die kämpfe super gewesen wären und auch weniger Leute... mehr hab ich nicht verstanden. Auf jeden Fall waren Kampf ein bis drei echt schnell vorbei und anscheind laut dem Publikum auch nicht soo toll. Weil es wurden keine Taschentücher geschwenkt und es gab keine Olé - Rufe. Kampf vier allerdings war dann so aufregend, dass beim aufspringen mein Hintermann mit seiner Zigarette über meine linke Schulter schrammte. Also wenn ich schon in diesem beengten Raum rauchen will, dann sollte ich es auch so können, dass ich nicht meine Vorsitzer oder Nebensitzer beschädige. War ja jetzt nur ein Lackschaden, von daher nicht weiter schlimm, aber diese Spanier haben ja echt keinen Sinn für Rücksichtnahme oder Aufmerksamkeit, sie nölen dich aber ungemein gerne mit ihren Geschichten und Weisheiten voll.
Nach dem vierten Kampf glaub ich gabs für den Matador schon standing ovations und es wurde mit weißen Tüchern wurde geschwenkt.. oder war das erst bei Kampf fünf und sechs .. also die letzten beiden Matadores warn anscheind die Helden hier und die bekamen jede Menge Blumen und Hüte nach dem Kampf zu geschmissen und lächelten schmierig, arrogant in die Menge.
Also diese Matador- Figuren sind ja aber auch ... also ich habe selten sowas Lächerliches gesehen, mit ihren pomadierten Frisuren, Glitzerdress und den pinken Socken ... allein der Aufzug ist zum totlachen, aber dann auch noch ihr Gehabe in der Arena. Also erst "tanzen" sie mit dem Stier, also sie lotsen ihn mit Hilfe des Tuches in verschiedene Richtungen und der Stier dreht sich und hüpft mal und so. Der eine hat sogar ganz toll getanzt, der machte mal so seitwärts Ballerinatrippelschritte und echt, ich musste so lachen, das Publikum klatschte und war begeistert, ich glaube sie verwechseln hier Eleganz mit Komedie.

Ganz toll, und immer wenn so ne Session vorbei war, schmiss er den Kopf in den Nacken, ging in ein noch hohleres Hohlkreuz, warf die Arme nach oben und ließ sich mit stolzer Miene feiern. Immerhin hatt er ja grad dem dummen Stier gezeigt wer hier der Boss ist. Gut ihm wird die Arbeit ja auch echt vereinfacht, erst wird der Stier en bissel müde gemacht, dann kommen zwei Reiter zu Pferd, die ihn dann schon mal en bissel zwischen die Schultern piksen, während der Bulle gegen das Pferd rennt und es versucht aufzuspießen. Aber mitlerweile müssen die Pferde eine Art Steppdecke als Schutztrage, früher sind sie mehr tot als lebendig wieder aus der Arena gekommen, jetzt hinken sie ja nur noch, also alles halb so wild ne. Außerdem haben sie Augen und Ohren zugebunden, um ihren Fluchtreflex zu unterdrücken, also stehen sie Ahnungslos in der Arena drinne bis der Bulle gegen sie rennt. Danach dürfen sie wieder gehen. Nachdem dem Stier der Nacken aufgerissen wurde, kommen so zwei bis drei lustig angezogene Heinis und versuchen jeweils zwei Speere mit Widerhaken in den Nacken des Stieres zu stoßen. Wenn das gut gelingt klatscht das Publikum und ruft laut aus, wenn nicht gibts Pfiffe und Buh- Rufe. Naja und wenn dann vier bis sechs Stangen im Bullen drinne hängen, kommt der Matador wieder und lässt ihn tanzen, dazu wird der Passo Doble gespielt, und wenn man ein berühmter Matador ist darf man sich sogar aussuchen welcher Passo Doble gespielt wird. TOLL... Und wenn der Matador genug bewiesen hat, dass er stärker ist als der Stier und die Macht über ihn hat, dann holt ein Stechmesser und stellt sich vor den Stier, geht auf die Zehnspitzen und rammt es ihm zwischen die Schulterblätter ins Herz, also da sollte es eigentlich landen. Keine Ahnung ob das gestern geklappt hat bei denen, bei zweien schon mal nicht wirklich, weil die bluteten dann einfach nur auch aus dem Mund und sprangen erst noch mal zwei Minuten rum... Wenn der Stier dann endlich aufgibt und sich hinlegt, dann kommt son Kerlchen und steckt noch mal einen Dolch in den Nacken. Leider sind die nicht wirklich treffsicher und so stocherte bei Stier Fünf und Sechs der Mann noch ein paar Mal nach ohne jedoch, dass dadurch der Tod des Stiers herbeigeführt wurde. Aber das war dem Mann dann auch egal, denn er musste die Ohren als Trophäe und Geschenk für den Matador abschneiden... der Stier lebte noch ...
Die beiden beliebtesten und anscheind auch besten Matadore wurden mit standing ovations und schwenken von weißen Tüchern, als Zeichen der Anerkennung verabschiedet.
Aber sogar ein anscheinend sehr guter Stier bekam eine Ehrenrunde und wurde auch mit dem Schwenken weißer Tücher verabschiedet.

Es hab zwei Stiere Nummer Fünf. Da der erste fünfte Stier anscheinend irgendetwas gemacht hatte (wobei wir alle drei nicht wussten, was ihn nun von Stier fünf(2) und Stier sechs unterschied) und das Publikum schrie irgendwas verschonen oder Gnade oder so was und schwenkte wieder ihre weißen Tücher, der Präsident der Veranstaltung zeigte die grüne Karte und der Stier draf nun sein Leben als Zuchtbulle zu Ende leben.
Aber der wollte gar nicht mehr aus der Arena, also sie schickten eine kleine Herde rein damit der Stier mit denen rausläuft. Aber der war schon so durch den Wind, der hat das nicht kapiert, na gut ich glaub ich wäre auch etwas durcheinander, wenn mir vier Stangen in meinem Nacken stecken würden. Naja nach dem vierten Versuch haben sie es geschafft den Stier mit der Herde raus zu treiben und das Publikum klatschte. Glücklicher Stier.
Was wir leider nicht gesehen haben ist, dass son Torero mal unaufmerksam war und der Stier ihn getroffen hätte. Leider, ich mein ich bin nicht unmenschlich, aber ich denke es wäre nur ausgleichende Gerechtigkeit, wenn einer der Verrückten da unten im Sand nen Schaden davon tragen würde. Am besten der Matador. Ich will ja nicht das dem was wirklich schlimmes passiert, oder dass er stirbt, aber keine Ahnung, en gebrochener Knochen oder sowas halt. Das Stadion brodelte bei den letzten drei Kämpfen, die Leute verlangten Musik schrieen Olé wenn der Matador ne tolle Figur mit dem Stier tanzte.

Ich weiß auch nicht, es war auf eine gewisse Art und Weise echt unglaublich... und ich habe die Kämpfe auch gar nicht so wahrgenommen, das lief da alles so völlig routiniert ab, sogar das Publikum war total routiniert, das war eher so als würde man die Lieblingsserie im Fernsehen anschaun. Ja genau so war das, alle schauten sich ihren Liebglinsserie an ... und das fand ich so komisch daran, das wars warum ich mir vorkam wie im Kino oder so, weil irgendwie kam mir alles so fern vor, so unreal...
In der Halbzeitpause packte man dann fröhlich sein Essen und Trinken aus den riesigen Kühlboxen aus, Oliven, Krebsfleischersatz, belegte Brote, gefüllte was weiß ich was. Bier, Wein, Schnaps... alles dabei. Riesenpicknick total krass.
Wobei ich irgendwie mehr Mitleid mit den Pferden hatte, da der Stier spätestens nach 20 Minuten alles überstanden hat, aber die bekommen immer wieder die Hörner zu spüren und müssen immer wieder rein und werden kaputt gemacht.
Sehr passend auch, direkt gegenüber des Plaza de Torros ist ne Metzgerei, die auch noch nach dem Stierkampf offen hatte ...
Also zusammengefasst, ein krasss Ereignis, das mir immer noch nicht wirklich real vorkommt, obwohl ich nun eine Nacht drüber geschlafen habe. Die alten Herren im Stadion sind sehr nett, wäherend die jungen Männer selten sind und die Frauen echt voll arrogant sind und total genervt schauen, bis dann ihr Liebglingsmatador auftritt, den sie gerne mal vögeln wollen, aber ziehmlich sicher nie werden. Oooch Schade eine Runde Mitleid für die alten Schrullen. Ansonsten ist es ein Hexenkessel. Laut, verqualmt, voll, heiß.

Ich empfinde es immer noch als totalen Schwachsinn und am lächerlichsten finde ich die Matadore, ich weiß auch nicht, warum man unbedingt mit sonem Typen ins Bett will, die haben doch eh wahrscheinliche alle nen Knacks in der Birne und nen mega Minderwertigkeitskomplex, weil sie nen Sprachfehler haben, total schüchtern eigentlich sind, oder ihre zweite Nase (auch als Gehirn bezeichnet) nicht die gewünschte Größe hat... naja, nicht mein Problem. Nach dem Kampf verteilte son Matador aus seinem Auto raus noch Autogrammkarten ... was da fürn Andrang war unglaublich.
Ich kann mich nicht einigen, auf der einen Seite gehört es doch irgendwie zur Kultur Spaniens, aber die meisten Spanier interessieren sich gar nicht mehr so dafür, aber auf der anderen Seite kann ich sowas nicht gut heißen. Dieser Zwist wird wohl noch lange bestehen.

der Hexenkessel

der Matador, der bei seinem zweiten Kampf besonders schöne Ballerinafiguren gezeigt hatte
Stier: tot, naja vll.

der begnadigte Stier

stolzer glitzerlila Matador, ich glaub die tragen Glitzer,weil das für den Stier wie Lichtblitze ist und er ihn nicht orten kann, glaub ich, weiß ich aber nicht






begeisterter Jubel für den Matador

Aufgabe

Busfahrten

Im trüben Gedankenblasendasein male ich mir aus: Apokalypse, Schwarz, Rot, Blut, Tod, das Ende der Welt…
Dann! Ja dann … hätte ich diesen Bus für mich alleine.
Aber nein stattdessen muss man sich hier in einer Backofenröhre mit geschätzten 150 weiteren Personen zusammenpferchen lassen. Das ist doch Tierquälerei, und das gehört doch verboten.
Ich merke, dass etwas nicht stimmt, verspüre diesen Schmerz unten am rechten Bein.
Achso ja klar, Miss Ich-will-aber-ein-weißes-Pony, die Kleine im rosa Kleid stützt sich mit ihrem Ellenbogen in meiner Kniekehle ab. Klar, keine Ursache, dafür bin ich ja da, nicht wahr, du kleines …
Und ständig fliegt die Handtasche der etwas arrogant-missmutig dreinschauenden, einer bösen Hexe aus alten Kinderbüchern nicht unähnlichen, Dame im besten Alter gegen meine Hüfte. Ich frage mich nur, was die Dame geladen hat. Backsteine, Zement, Boccia Kugeln ? Oder ihren toten Köter, der leider erstickt ist, da sie vergessen hat den Reisverschluss zu öffnen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich morgen einen blauen Fleck haben werde. Nein diese Person kommt nicht in mein „Meine Freunde- Album“.
Ich wende meinen Kopf, und habe einen Anzugärmel im Mund… ich folge dem Anzugärmel entlang des Armes zu seinem Ursprung. Am Anzugsärmel hängt ein Mann, an dem Mann hängen zwei Arme am einen baumelt eine Aktentasche und am Andern, der sich weit nach oben Richtung Halteriemen gestreckt hat, hänge nun ich. Verlegen öffne ich den Mund und gebe dem Anzugsärmel seine Freiheit wieder und entschuldige mich leise.
Zu alledem kommt eine völlig unerwartete Sommerhitze dazu. Klimaanlage fehlt natürlich und mindestens fünf Leute in meinem Lufteinzugsgebiet sollten dringend mal wieder duschen, oder überhaupt einmal.
Ich fühle mich wie eine Sardine in der Dose, ab sofort werde ich Dosenfisch boykottieren, Freiheit für Sardinen.
Zu allem Überfluss hat nun auch der Busfahrer angesichts des Lärmpegels innerhalb der Busmauern keine Lust mehr auf seinen Job und sein Leben und jagt die Straße in einer halsbrecherischen Geschwindigkeit entlang als wolle er sagen „Siehst du Mama und ich bin doch Rennfahrer geworden!“.
Mir wird schlecht. In Linkskurven klebe ich am Fenster und ich Rechtskurven schnappe ich immer mal wieder aus Versehen wie ein grenzdebiler Fisch nach dem Anzugsärmel des Aktentaschenmannes auf der Suche nach Sauerstoff.
Durch die kleinen Luftschlitze, auch ironisch bezeichnet als Fenster, strömt ab und an ein kleiner Lufthauch an meinem Arm entlang.
Mein Aggressionspotenzial steigt und ich überlege ernsthaft mich mit den beiden halbstarken Jungs anzulegen, die eine Sprache gebrauchen, die so ähnlich klingt wie Deutsch, auch Jugendsprache genannt. Sie brabbeln so vor sich hin, Inhalt unbekannt, ich glaube den kennen noch nicht mal die Beiden selbst. Sie erinnern mich ein bisschen an die Teletubbies. Reden unsinniges, nicht zusammenhängendes Zeug und vollführen komische Bewegungen dabei.
Warum sind Hunde eigentlich in Bussen nicht verboten?
Liegen ständig im Weg rum und wenn man mal eine von den Fußhupen übersieht und drauf tritt, nur so ganz leicht, dann muss man sich noch nen Anschiss vom Besitzer gefallen lassen. Aber gut, er oder sie könnte sich ja auch nen Hund anschaffen, den man nicht erst mit der Lupe unterm Sandkorn suchen muss, nur um ihn dann unerwartete an der Wade hängen zu haben, da er sich unterm anderen Korn versteckt hatte und man eben doch drauf getreten ist.
Aber gut Hunde sind erlaubt im Bus, also hängt nun so ein Felldings mit hechelnder Zuge an meinem Bein und spendet mir Wärme, während es munter auf meine Flip- Flops plus Füße sabbert.
Mir geht durch den Kopf „Freiheit, Freiheeeiit ist die einzige die fehlt…“. Toll den Ohrwurm bekomm ich bestimmt den Tag über nicht mehr aus dem Kopf. Na gut besser, als würde ich als Ohrwurm aus diesem Bus den Song mitnehmen, der aus dem Handy der etwas unterintellektuell wirkenden, weiblichen Reklametafel für „Bitte verhüten, Vermehrung gefährlich“ dudelt. Fahrt Bus, das schont die Umwelt, aber warum verschont mich die Umwelt nicht?

18. September 2008

Tassenfund :)

Klaus hat mir heute eine Kaffeetasse gefunden, mit der ich meinen Morgenkaffee wieder zelebrieren kann:


Wie man sieht versuche ich mich auch dem katholischen Murcia anzunähern. Jaa ich arbeite an meinem Heidendasein. Man merkt es kaum noch, dass ich keine Ahnung habe. Außer ich frag mal wieder "Wasn das fürn Altar?" Vielleicht muss man mich nächstes Jahr gar nicht mehr nottaufen, ... vielleicht notschlachten, falls mir hier son Torero meine Ohren abschneidet.

Plan für Morgen: Stierkampf anschauen...vielleicht, wenn ich nicht doch ablehne. Das sehen und gesehen werden in Murcia ... Frauen in feinsten Stoffen stiefeln, stakeln, wandern in diese staubige, dreckige Stierkampfarena als ginge es hier um Miss Spanien. Ich glaube ja auch, dass die meisten Spanierinnen hier gar nicht in flachen Schuhen laufen können. Wobei viele Spanierinnen auch in hohen Hacken nicht laufen können, aber ich glaube das merken die nicht, oder wenn, dann ist es egal, Hauptsache schön teuer und höher als die von der Nachbarin. Ich bin ja nun kein Fan vom Stierkampf, aber ansonsten wird man ja doch nur gefragt, ob man sowas in Spanien gesehen hätte. Außerdem habe ich noch nie einen gesehen und solang ich Tomanten nicht probiert habe, weiß ich auch nicht, ob sie mir schmecken oder nicht. Mmm nicht, dass ich einen Stiefkampf probieren möchte, ich finde es unsinnig seinen Wahnwitz unter Beweis stellen zu müssen, indem man Stiere zum ausrasten bringt, nur um sie dann vor einem großen Publikum zu quälen...aber angeblich wirkt das Publikum ja mit und bei zu schwerer Verletzung und bei zu starkem Quälen des Stieres soll es sogar buhen und pfeifen, das Gewissen des Kampfes, oder wie? Und mystisch ist es ja auch und ein Tanz und auch kein Fest und kein Vergnügen am Leiden des Tieres, sondern eine ernste Angelegenheit... voy a ver.

Das ist auch wieder so ein typisches Männer Phänomen, in einem Sandkreis stehen und mit den Muskeln spielen. Und die Frauen jubeln und klatschen ... toll, genau mein Ding. Viellicht sollte man so einem Mann mal seine Ohren abschneiden ... und den Schwanz, weil das ist anscheinend die Belohnung für einen gelungenen Kampf, entweder ein, oder zwei Ohre, oder sogar noch den Schwanz, hat man mir gesagt (man möge mich korrigieren, wenn das falsch ist). Mir kommts hoch. Der Mensch und seine irrsinnigen, unmenschlichen Ideen, was man alles mit Tieren anstellen kann. Klar wozu sind denn die Viecher sonst da. Der Mensch die Krone der Schöpfung, naja wenn ich mir die Krone so anschaue, dann bin ich lieber Halskette. Es gibt nichts, was der Mensch nicht kann, außer andere Wesen nicht mit seiner Existenz zu belästigen.

Ansonsten halten sich meine Beobachtungen in Grenzen, wird Zeit die Stadt mal wieder zu verlassen ;)
Aber diese Uni macht mich wahnsinnig. Ich mein Bürokratie und Papierkram ist ja auch in Deutschland zum ausrasten. Aber in Deutschland kann ich denen dann wenigstens in meiner Muttersprache verklickern, dass der Hase so nicht läuft. Aber diese Uni, die haben da ja von nichts eine Ahnung, so viel geballte Inkompetenz muss man erst einmal treffen. Sogar die Studenten wissen nichts. Egal wen man fragt, egal was man fragt "No lo sé"... Ich mein ist das mein Land, meine Stadt, meine Uni? Aber ich glaube das liegt daran, das die ja auch nichts wissen müssen, die zahlen dafür, dass irgendwann irgendwer ihnen mal sagt wo sie hin müssen und wann, und wenn sie es nicht gesagt bekommen, dann ist die böse Universität Schuld. Hauptsache das Taschengeld wird nicht gestrichen. Morgen kann ich darum um neun wieder anfangen auf einen Bus zu warten um dann vielleicht um zehn an der Uni zu sein, um dann wieder von der einen Frau ins Gebäude neben dem Hauptgebäude und von der anderen Frau im Nebengebäude wieder ins Hauptgebäude geschickt zu werden. Bin ich hier Road-Runner vom Dienst? Ich hoffe, dass in vier Woche dieses rumgesuche, rumgelaufe, keine-Antwort- bekommen überstanden ist, oder ich zumindest mal nen Kaffee umsonst bekomme ;)

17. September 2008

Es reicht!

Also ich will ja niemanden nie und nicht verbieten zu streiken ... aber heute habe ich versucht an die Uni zu kommen, zusammen mit Marie und Ina und heute nachdem wir knapp zwei Stunden gewartet haben ist auf einmal die Straße gesperrt worden und gar kein Bus kam mehr durch ... weil die mal wieder ihre Demo gemacht haben, wieder nur mit ner handvoll Leute, aber dafür die Hauptstraße komplett abgesperrt. Ich dachte ich fall vom Bordstein... Wenn schon Streik und Demo dann aber doch richtig oder nicht???!!! Ich mein wenn die hier was loswerden wollen, dann sollten se noch en paar mehr Heinis darum tappen lassen mit ihren Megaphonen und dem etwas gelangweilten und desinteressierten Gesichtsausdruck. Die sahen nicht wirklich danach aus, als wüssten sie was sie wollen und was sie da gerade tun. Schafft euch erst mal nen Plan an und dann fangt an hier rum zu streiken und mir aufn Wecker zu fallen. Sowas verplantes kann man doch nicht unterstützen, selbst die WWF Leute haben mehr Plan von dem was sie da gerade tun, als die paar Mäneken auf der Straße.

Außerdem ... heute ... REGEN ... sehr verrückt. Ca. eine halbe Stunde lang nerviger Fisselregen ... ungute Kombination ... Fisselregen auf den Bus warten, Hunger und dringender Drang nach "für kleine Mädchen". Meine Laune sank ... also haben wir unseren Besuch der Uni auf morgen verschoben, weil war ja eh schon wieder nur ne Stunde bis zur Siesta. Wir haben zwar versucht ein Taxi zu bekommen,also schon während dem Warten auf dem Bus, aber das kam auch nicht ... also sch*** auf die Uni. Nach essen, trinken und Regenende gings mir dann auch besser.

Aber ich mein, das kann doch echt nicht sein, dass kein einziger Bus fährt, ich sag mal knallhart durchgezogen.
Ich lobe mir das deutsche Bussystem und auch den deutschen, geordneten Streik, weil da gibts dann wenigstens Pläne die stimmen und es fahren noch Busse... mitlerweile denke ich, dass wir einfach bis Freitag diese Stadt verlassen sollten, oder bis Montag, die Überlandbusse fahren nämlich alle noch. Dann kann man wenigstens problemlos Busfahren... egal wohin ... mir doch wurscht, hauptsache nicht immer wertvolle Lebenszeit (und Einkaufsmöglichkeitzeit vor der Siesta) mit warten verschwenden ... die Spanier sind auch ziehmlich ratlos, aber so richtig angepisst anscheind auch nicht... merkwürdig... ich hab erst mal laut geflucht, worauf ich gefragt wurde, ob ich grad auf englisch fluchen würde von nem Spanier weil ich "ach fick die Henne"ausrief und mich über diese Unmöglichkeiten ereifert habe.
Morgen versuchen wir gleich ein Taxi zu bekommen, das ist doch meistens von Erfolg gekrönt.

16. September 2008

Getestet und durchgefallen

Also da Marie gestern hier gepennt hat, haben wir heute morgen ausprobiert, ob das heiße Wasser auch zum Parallelduschen langt ... wir haben festgestellt: NEIN!!
Okay also es kam nicht mehr eiskalt aus dem Hahn, aber es war auch alles andere als warm.
Also merken: immer nur eine Dusche benutzen... Frage: Warum gibt es dann zwei??

Und dann habe ich bemerkt, dass spanische Duschen auf spanische Größen eingestellt sind. Ich konnte über die Duschvorhangstange ohne Probleme auf die wunderbare Tür blicken, und naja ich dachte immer ich schaffe es beim duschen wenig Platz zu verbrauchen. Aber in dieser Dusche war es einfach nicht möglich auch nur eine Bewegung zu vollziehen ohne am Duschvorhang zu kleben, oder ihn einfach gleich anzuheben und eine Überschwemmung zu verursachen (ich wusste doch, dass meine Lieblingsdusche die Badenwannenduschen werden wird). Einseifen ging grad noch so ohne größeren Wasserschaden, aaaaber versuch dich mal auf nem halben Quadratmeter zu rasieren... naja am Ende habe ich eine mittelgroße Überschwemmung des Badenzimmerfußbodens verursacht, aber der is ja aus Stein, also macht das nicht.
Aber echt, es gibt doch nichts graußligeres, als keinen Platz in der Dusche zu haben, das ist doch scheußlich. Irgendwas muss man sich da noch ausdenken.

Außerdem: Ich brauch Nägel, eine Planke löst sich vom Tisch und ich brauch einen Mülleimer, Wasser und ganz wichtig eine Kaffetasse. Hier sind zwar Kaffetassen, aber brauch eine gute Lauen Tasse für den Morgen, wenn ich grummelig und zerzaust das blöde Gas für das Warmwasser anstellen muss. Ich brauche eine ganz meine eigene Kaffeetasse. Ist albern, geht aber nicht ohne, das fühlt sich falsch an ;)
Ich weiß nur noch nicht wann ich das alles besorgen soll, da ich morgen erst mal wieder an die Uni muss und das kann morgen echt dauern. Naja außerdem, da ja jetzt meine WG komplett ist, sollte man mal überlegen was man sonst noch brauch, also in dem einen Bad wäre ein Regal oder so nicht schlecht, da ist nämlich gar nichts zum ablegen, abstellen, verstauen, versauen, da is noch nicht mal Unordnung oder Dreck, das kann so nicht weiter gehen. Und wer jetzt wie was wo .. keine Ahnung irgendwie so WG Zeug, kenn ich mich nicht mit aus, mir eigentlich auch relativ wurscht, aber da man sich ja auch nicht kennt, kann man sich ja mit ner Flasche Wein oder auch zwei oder drei mal hinsetzen und reden, wer man denn so ist und all so was, weil ich will ja wissen wer hier in mein Bad eindringt ;) das ich mir so schön eingerichtet habe *g*.
Aber das wird schon alles werden kommt Zeit, kommt Wissen. Und wenn ich erst einmal tausend Jahre gelebt habe, dann weiß ich auch was, nehme ich wohl an, ich kenne dann zumindest ganz viele Geschichten :)

Was auch durchgefallen ist, ist der Feiertag heute.
Da ich erst spät ins Bett kam und den Großteil der Nacht auf dem Balkon mit Marie und einem Packerl Tschiks verbracht habe, wollte ich ausschlafen (Marie ja eben so). Aber nein an einem FEIERTAG fingen um halb acht die Bauarbeiter mit Presslufthammer und Metalsäge an hier Lärm zu machen ... wie kann man denn so dreist sein und grad als sonst untätiger Bauarbeiter an einem Feiertag, an dem fast die ganze City zu hat (bis auf die kleinen Chinalädchen und sowas halt) die Leute mit Presslufthammer wecken? Ich dachte mir nur "Silence I kill you".
Machte mein Fenster zu in dem Glauben, das würde helfen, aber wer kann denn schon zwei Stunden Presslufthammerei ignorieren ... die Fensterscheibe zumindest nicht und ich leider auch nicht. Dann um halb neun klopfte es an meiner Tür, ich dachte erst, dass das zu meinem völlig bescheuerten Traum von einer Busfahrt zum Strand, die allerdings in Portugal endete, gehörte. Aber nach dem fünften Mal klopfen, stellte ich fest, das dies zur realen Welt gehörte und völlig zerstört machte ich die Tür auf. Dort standen die beiden Mädels denen man nicht gezeigt hatte, wie sie das Warmwasser, also das Gas, anstellen sollten. Und in meiner Nettigkeit hatte ich ihnen nen Zettel an die Tür geklebt, von wegen sie könnten mich ruhig aufwecken, wenn sie Hilfe bräuchten. Stellte dann morgens fest, Fehler, aber gut was solls. Okay also ich Gas an und mit den paar Vokabeln, die ich zusammenkratzen konnte erklärt wie es geht. Danach wieder ins Bett ... aber wieder keinen Schlaf gefunden,nach weiteren Presslufthammerattcken und rumwälzen und schimpfen, also um halb zwölf aufgestanden und Koffeinbombe gebraut. Der Tag hatte dann trotzdem die ganze Zeit über ein deutlich retardierendes Moment.

Warten auf den Bus

Also nicht nur, dass es sehr unangenehm sein kann in einem überfüllten Bus zu fahren, nein es kann auch sehr unangenehm sein an einem Streiktag auf den Bus bei steigenden Temperaturen zu warten.
Man wartet sogar so lange, dass sogar der geduldige und an warten gewöhnte Spanier aufgibt und seinen Weg zu Fuß oder mit dem Taxi fortsetzt.
Heute habe ich mal wieder über eine Stunde gewartet bis der Bus zur Universität kam, aber wenigstens war ich nicht alleine in meiner Unwissenheit, alle Spanier und sonstigen Personen an der Bushaltestelle hatten auch keine Ahnung, alle hofften nur, dass irgendwann irgendein personenbeförderndes Nahverkehrsfahrzeug, das sich in die gewollte Richtung durch den Verkehr schaukelte, auftauchen würde. Das Problem wird dadurch verstärkt, dass irritierende Fahrzeiteninformationszettel in den Bussen angebracht sind, auf denen vermerkt ist, wann denn so ein Bus während des Streiks noch fährt. Irritierend deshalb, da es sich bei den Zeiten wohl eher um Richtlinien handelt, die man nicht so genau beachten muss, und daher mehr verwirrend, als hilfeleistend. Da hilft leider nur warten, gut ich habe mir eh angewöhnt immer genügend Zigaretten dabei zu haben und mindestens eine Flasche Wasser, also kann mich weder Langeweile noch Hitze wirklich davon abhalten auszuharren, so leicht gebe ich schließlich nicht auf und am Ende muss mich der Fahrer doch mitnehmen, hehe.
Gut aber auf den Bus warten kann ich ja eigentlich auf den Tod nicht austehen. Nicht weil mich das langweilt (gut das auch aber nicht bemerkenswert), aber es ist ja erst der Anfang einer Odyssee.
Wenn man denn nun erfolgreich eines dieser begehrten Fahrzeuge erwischt, auf das nun alle eine oder sogar zwei Stunden gewartet haben, ist der Bus voll. Ein voller Bus mit lauten Leuten, der sich sehr gemächlich durch die Gässchen windet. Nerv. Aber gut ich will es ihnen lassen, heute waren die Busse mal wieder klimatisiert, das ist auch eher Tagesform abhängig. Und da nun auch einige das Warten aufgegeben hatten, war der Bus zwar voll, aber nicht überfüllt, zum Glück.
Anderes Problem war, dass der Besuch an der Uni natürlich quasi wieder zwecklos war, obwohl ich solangsam beginne das komische System zu verstehen. Und außerdem befanden sich zum Zeitpunkt meines Eintreffens zwei weitere Studentinnen des Erasmus Programmes innerhalb des Büros für internationale Beziehungen (was für mich eher immer nach Botschaft oder so klingt, auf jeden Fall nicht nach "Info- und Hilfszentrale für gestrandete StudentInnnen auf einer Erasmus-Spaß Tour). Wir schmissen unsere Ahnungslosigkeit zusammen und erkannten einen roten Faden, so wurden aus drei mal Halbwissen, fast ein Ganzwissen. Weisheit will hier eh niemand erlangen.
Sodann machten wir uns auf den Weg um auf den Bus zurück in die Stadt zu warten, dauerte dieses Mal nur eine halbe Stunde und ist somit Rekordzeit und begeisterungswürdig. Da die Straßen auch nicht so voller Busse waren, ging die Fahrt sogar zehn Minuten schneller als normal, sehr faszinierend. Allerdings war die Laune der Fahrer sehr weit unten im Keller, klar ist Streik und sie müssen fahren, heißt wahrscheinlich bekommen sie auch einiges vom Ärger der Fahrgäste ab, wobei ich niemanden sah, der sich lauthals beschwerte, man erduldet es hier eher schweigend.
Da fällt mir auf, dass ich mich im spanischen Verfluchen und Schimpfen unbedingt üben muss, ist ja meine kleine Leidenschaft, also das kurze Ausrasten mit anschließender Zufriedenheit.
Ich habe bisher ja sowieso auf den Bus weitesgehend verzichtet, außer ich muss zur Uni, weil es mir einfach zu anstrengend ist alle Busfahrpläne an den Haltestellen durchzugehen um zu wissen mit was ich denn wo und wann hinkomme (während des Streiks sowieso nicht möglich zu wissen). Da suche ich doch lieber auf meinen Plan die Straßen raus und latsche dann los. Immerhin habe ich so die grandiose Fähigkeit erlangt mich auch ohne Plan und Hilfe orientieren zu können, deshalb befand ich mich auch in der Lage Ina ein Internetcafé (das sogar real existiert) zu besorgen und dann für Marie die Wohnungen die sie anschauen wollte und will auf dem Stadtplan zu suchen und sie dann einmal quer durch die Stadt zu schleifen (ohne Plan)*immer noch sehr stolz bin*.
Busfahren dagegen bingt kalte Füße, sowie kalte Nase und Ohren, manchmal sogar Gänsehaut bis unter die Fingernägel und einen mäßig guten Eindruck der Stadt.
Außerdem bin ich Zeugin eines weiteren Spektakels des Mauren und Ritter Festes geworden. Nämlich auf dem Plaz vor der großen, dicken, wahnsinnig alten und naja halt christlichen/katholischen Kathedrale wurde ein Theaterstück aufgeführt, nachdem mal wieder eine Parade durch die Straßen gezogen war, allerdings kleiner, als die am Samstag.
Dieses Theaterstück handelte von der Befreiung des armen Murcias von den Mauren durch die heldenhaften christlichen Ritter die felsenfest standhielten und durch viel Reden (paaah klar reden, genau keine Angst der beißt nicht, der bellt nur) und Gottes Beistand Murcia zurück gewinnen konnten und fest in ihre christlichen Arme nahmen um sie zu trösten und zu schützen vor den komischen goldtüllstoffhaften Mauren.
Nichts verstanden von dem was der Maurenkönig Murcias (oder von was weiß ich denn was) redete, nicht nur weil spanisch, sondern auch weil Akkustik mehr als grottig und also: Leute wenn man schon Mikros hat, dann sollte man sie auch anmachen, das hilft für das bessere Verständis. Aber gut Bilder und Taten sagen ja eh mehr als tausend Worte und daher war das Reden und Stehen und Reden und Stehen schon sehr tiefbewegend.
Ich glaube ich habe den tieferen Sinn dieses Festes und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auf diese Art und Weise, wie sie hier gepflegt wird, einfach noch nicht genug ergründet um diese höchstamüsanten Festtagsaktionen genug zu würdigen. Heute kam ich mir eher wie bei der Augburgerpuppenkiste vor, wozu ja die Blechbüchsen Armee der Ritter auch hervorragend passte.
Achso man hatte natürlich, um eine möglichst realistische Umgebung darzustellen auf diesem Platz vor der Kathedrale noch ganz viele lustige Papppalmen aufgestellt und so eine kleine Bühne in Andeutung eines großen und mächtigen Marmor-Mauren-Palast konstruiert. Wieder mal ein sehr witziges Spektakel, ich wusste nur wieder mal nicht, ob nun Komödie oder doch Historiendrama, habe auch nicht mehr lange genug gewartet, um zu sehen, ob es nun eine Leiche, sprich einen toten Maurenkönig gab oder nicht.
Vielleicht finde ich sein Grab, dann werde ich es wissen.
Aber ich glaube das Stück war relativ kurz, gut Echtzeit wäre auch ein bisschen viel Text für die Schauspieler, außerdem würden einige dann das Ende des ganzen Kampfes um Murcia gar nicht mehr mitbekommen und ein toter Mann ist kein guter Mann. Naja obwohl, vielleicht korrigiere ich diese Aussage dahingehend, dass ein reicher toter Mann, der einem sein Erbe hinterlässt, vielleicht doch ein guter Mann ist. Aber ich,als Normalverbraucherin, sehen den Mann, als lebends Objekt, als nützlicher an. Doch ich glaube jetzt ist nicht die Uhrzeit um sich über Mann sein oder nicht sein auszulassen.
Was mir dazu aber gerade noch einfällt ist, als wir an der Touristeninfo irgendwas gefragt haben, ich weiß nicht mehr was, irgendein Gebäude, das mir noch nicht untergekommen ist. Höre ich hinter mir "Boys now we're saved", glaube mit irischem Akzent. Ich drehe mich um und erblicke drei blasse, sonnenbrandige hilflose Herren der Schöpfung die ziehmlich planlos einen Stadtplan vor sich hielten und ihn drehte und wendeten, aber einfach nicht daraus schlau zu werden schienen... gut es war auch nur ein kleiner Stadtplan, vielleicht hätten sie einen größeren gebraucht um den Sinn dieses Gegenstandes vollkommen zu durchschauen, ich weiß es nicht, war auf jeden Fall putzig (putzig ist vielleicht falsch, eher total lustig, da die Jungs jetzt auch nicht mehr die jüngsten waren und zumindest das Studienalter bereits erreicht hatten). Als wir dann mit der gewünschten Gebäudeinfo wieder die Infobox verließen, stieß der noch am fittesten wirkende Jüngling hervor und brüllte die Infobox- Frau an "Hablas en english!?" Gut, ich prustete los (gemein aber hei witzig war es schon, und naja es war auch kein boshaftes Prusten eher ein verständnissvolles) und ich glaube es war noch in seiner Hörweite, egal, urkomisch, sehr witzig, ich hab mich gekringelt vor lachen. Aber immerhin sprach er mit so einer Begeisterung, als wolle er diesen Stadtplan wirklich verstehen, seine beiden Kumpels lümmelten erschöpft auf einer Bank und fächelten sich Luft zu, dabei war es gar nicht mehr so heiß. Als seien sie auf einer Insel gestrandet, ohne Wasser, ohne Essen und nach endloser Wanderung finden sie endlich ein Dorf und rufen aus "Jungs wir sind gerettet!". Ich sag euch herrlich, mein Kopf drehte gleich einen kleinen Robinson Crusoe Film.
Witzige Episode.

14. September 2008

Strand und Meer

heute habe ich mich, zwar spät, aber ich habe mich entschlossen nach Alicante an den Strand zu fahren. Der war echt voll, mit Mensche, aber auch mit Handtüchern und Schirmchen und Liegchen und Fußball spielenden Kindern die ihren Ball durch die Gegend gepfeffert haben.
Das Meer kann zwar wellentechnisch nicht mit Atlantik oder Nordsee mithalten, aber dafür war die Temperatur wesentlich angenehmer, zum Glück aber auch keine Badewanne ;)
Und auf dem Foto nicht gut zu erkennen, Spanien schafft es, dass sogar ich braun werde ;) gut im Vergleich zum Vergleichsbeinpaar immer noch nicht wirklich braun, aber immerhin ...

Und da lagen Boote sag ich euch, dagegen waren die in Cartagena nichts.

Mein Boot hähä ... nein leider natürlich nicht, aber ich finde es dürfte ruhig mein Boot sein ;)

Aber schon ein sehr Touriüberlaufener Strand. Aber trotzdem toll, weil Strand, mit schönem Sand und noch toller mit Meer zum schwimmen :) Ich begeistert und völlig zufrieden mit der Welt, nur son schöner Strandschinken hat gefehlt, da ja Sonntag und Buchlanden nicht offen hatte, egal ich werde noch mal an einem Wochentag nach Alicante mit dem Zug düsen.
Okay düsen ist übertrieben, man schlängelt sich eher gemütlich durch das Land, hält an jeder Station und hat auch sonst keine Eile mit dem weiterfahren. Aber was echt lustig ist, dass man aus jedem zweisitzer nen viersitzer machen kann, wenn man die Sitze einfach umklappt, ist echt nur bei den Sitzen an der Wand zum nächsten Wagon nicht möglich, gute Idee an sich :)
Auf dem Heimweg war die Fahrt nicht so angenehm, da mein Bikini noch nass war und die Spanier auf 15 grad kalte Wagons stehen, die Klimaanlage lief echt auf hochtouren, dabei war es draußen gar nicht mehr heiß. Absofort immer mit Pulli fahren, muss ich mir merken.
Diese Klimaanlagen Affinität ist auch echt bemerkenswert ... gut verständlich bei Sommerhitze über 40 Grad... aber ich mein man kann sich ja den Außentemperaturen anpassen, oder nicht? Man braucht ja keine Eiszapfen an der Nase, wenn man im Zug sitzt, oder im Laden steht.
Aber alles in Allem, ich liebe das Meer :)

Historische Interpretationen

Am Samstag Abend gesehen in Murcia.

Denn heute gab es im Zuge der "Fiestas de Moros y Cristianos" einen Umzug oder Parade, die gut über zwei Stunden dauerte. Karneval mitten im Sommer juchuu...

Aber ich sag euch ... also zunächst dachte ich nur WOW und dann befand ich mich in einer seltsamen Zwischenwelt. Die Mauren erinnerten mich nämlich an eine, auf Grund von technischen Störungen oder so, Mischung aus brasilianischem Karneval und Bollywood. Mehr Glitzer, Ketten, Perlen, Ohrringe, Flatterstoff, Hüte, Federn, quietschbunte Farben habe ich noch nie an einem Ort gesehen und schon gar nicht innerhalb einer so kurzen Zeit. Und jede dritte Gruppe war eine abkommandierte Mädelsvereinigung die sich am Bauchtanz versuchten. Es hatte doch den leichten Touch von: "Turnverein 1895 e.V. Bielefeld" stellt seine fünf hübschesten Miezen ab und die üben dann zu laufen und dabei die Hüfte ab und an mal rechts, mal links hochzuschmeißen. Gut sah nicht sehr bauchtanzgeübt aus, war aber dennoch hübsch anzusehen. Ich will das jetzt auch nicht schlechter machen als es war, schließlich muss man ja auch erst mal im Gleichschritt laufen und auch noch die ganze Zeit debil in der Gegend rumlächeln.Und immerhin war der Umzug ja auch ganz schön lang, da kommt es eher drauf an durchzuhalten :O) Besonders putzig waren die Kleinsten in diesen Reihen, die tapfer versuchten ihre Körper-Koordination unter Kontrolle zu bekommen.
Besonders nett hier ist auch das Publikum, denn alles wird beklatscht ob nun Kapelle, Reiter die ihre Kunststückchen zeigen, oder einfach nur die Damen die auf dem Podium stehen, oder die Damen und Herren die unglaublich frabenprächtige und goldbehangene Kostüme gemütlich spazieren tragen. Einfach alles. Denn auch Lächeln will belohnt werden, ne.


Zwischen den Bauchtanzdamen liefen das Fußvolk, obwohl alle gekleidet waren, als wären sie alle Kalifen, alle 250 Stück und alle sind die am Mächtigsten im ganzen Reich. Alle total geklont sag ich euch. Und voller Bling Bling, da hätte jeder Gangster-HipHop-Getho Meister respektvoll den Hut gezogen, oder man hätte mit einem kostümierten Menschen gleich 5 davon voll austatten können. Ich dachte ja immer Mauren hätten es im Regelfall etwas schlichter gehalten, von wegen nicht auffallen (falls ich damit falsch liegen sollte, möge man mich bitte aufklären, denn dann behalte ich den Umzug unter falschen Gesichtspunkten im Kopf ;) ).Aber gut, das ist der Vorteil an einer Interpretation, man kann sich ja recht weit von der Vorlage entfernen, wenn es denn dem Spaß dient. Und ohne Glitzerzeug wäre das Ganze ja auch nur halb so schön gewesen :)



Und immer mal wieder gab es 1 bis 15 Frauen auf einem fahrenden Gefährt zu bewundern, die milde die Hand zu einem Gruße hoben und wenn die Menge besonders eifrig klatschte auch mal einen Kuss in die Menge hauchten.
Außerdem man hatte zwei Kamele auftreiben können, welche von der weniger sturen Sorte, die das Ganze doch recht gutmütig über sich ergehen ließen.







Als dann das bunte Papageienvolk aus dem Süden vorbei gezogen war kamen die Christen. Vorne weg erst mal die Blechbüchsen Armee der Kreuzritter, oder zumindest ein billiger Kitsch-Romanzen-Ritter-Film Abklatsch davon. Auch natürlich wieder alles Klone und glänzend in Silber und Gold, nur nicht mehr ganz so farbig wie die Mauren, weiß, schwarz und rot dominierten nun das Feld. Am Besten ließ sich der Wechsel von Mauren zu Christen daran erkennen, dass die Mauren eher flaniert sind im "elegant" gemäßigten Schritt, während die Ritter dann doch eher marschierten, bzw. trippel-trappelten ( außerdem gab es keine Bauchtanzgruppen mehr dazwischen). Auch die Frauen gekleidet im edelsten Gewand, mindestens mal Burgfräulein. Davon gabs gegen Ende auch noch einen ganzen Wagen voll, schätzungsweise 20 auf einem Haufen. Nach so drei Abteilungen wundersamster Ritter mit schwester Rüstung und riesigen Helmen und Federbüschen oben drauf kam auf einmal ein Trupp, der mich dann doch eher an die noch nördlicheren Räume denken ließ, da sie mit Fell und Leder bekleidet waren und Streitäxte durch die Gegend trugen.
















Dazwischen immer wieder Reiter und Kapellen und Trommler. So wie zwei Mann die einen Rammbock zogen. Die Kleinste Trommlerin war so zwischen 10- 12 und war etwas überfordert mit der Trommel, die trotz Miniaturausgabe dennoch etwas zu groß war.
Ein Ritterkind nahm das Ganze doch sehr ernst und bewegte sich steif und mit festgefrorenem Blick die Straße entlang, so als müsse er gleich noch die Stadtmauern verteidigen, unglaublich putzig.

Also das ganze war ein Querschnitt durch schlechte Historienfilme, gepaart mit Karneval und ein bisschen indischem Kitsch. Sprich: höchst amüsant!! Es war echt witzig, nur die BonBons haben gefehlt ... :(






12. September 2008

Lustiger Artikel, Wahnsinnige Menschen

man möge sich amüsieren über diesen Spiegel- Artikel !
(danke Gudrun für diese Erheiterung)

Diese Beschreibungen in diesem höchst lustigen und kurzweiligen Artikel sind einfach nur wahr. Es ist einfach herrlich wie schön er die Perfektionslust des Deutschen Urlaubers beleuchtet.
Ich gestehe, ich habe auch schon auf dieses Geschäft zurückgegriffen, ja auch ich habe dort eingekauft und bin mit einem Rucksack durch die Gänge gelaufen. Es gibt da ja tatsächlich auch Dinge die man brauch, Rucksack, Schlafsack, Isomatte und so weiter. Wobei ich ja auch auf die Bananenbrotbox stehe, aber eher weil ich es doch witzig finde eine einzelne Banane einzupacken, nur wohin mit dem Rest?
Aber ja man kann es auch übertreiben.
Und vor allem die Verkäufer sind echt die Härte, die würden dir noch nen Traktor dazuverkaufen, weil man weiß ja nie, ob man noch mal an Essen kommt, oder sein Feld gleich selbst bestellen muss.

Was mich persönlich aber am meisten an dieser Outdoor Geschichte nervt ist, dass zwar nun Hinz und Kunz versuchen atmungsaktive-wasserabweisende-selbstreinigende-geruchsabweisende -selbstlaufende-sprechende- navigierende-lamentierende... und haste nicht gesehen Kleidung herzustellen. ABER es wird dabei häufig vergessen, dass die Outdoor Frau ungern friert in den kälteren Regionen dieser Erde. Es ist fast unmöglich eine gescheite, lange Jacke zufinden, die nicht kurz unterm Bauchnabel schon wieder aufhört zu existieren. Noch unmöglicher ist es allerdings etwas langes, warmes, tragbares für untendrunter zu finden. Ich weiß nicht warum Outdoor- Wintermode für Frauen auf Hüfte geschnitten ist. Ich mein enganliegend prima, ist ja praktisch so mit Rucksack auf, und eigentlich soll man ja auch Luft an die Haut lassen, aber ich mein meine Nieren verzichten gerne mal auf etwas Luft, wenn sie dafür etwas mehr Wärme bekommen. Ich habe nicht vor auf dem Berg im Nebel bei ca. 8 Grad(gefühlten Null ist klar) meinen Rucksack abzuwerfen mich halb zu entkleiden und zu schreien "Und jetzt ein Foto für den Katalog" Es muss nicht geil aussehen, sondern funktionieren, daher ja auch Funktionskleidung genannt, gut nicht das diese komischen Hemden gut aussehen würden. Für den Sommer wird meist etwas karriertes angeboten, in Farbkombinationen die einem die Tränen in die Augen treiben, vor Schmerzen. Oder auch gerne genommen: BonBon Farben. Lieber etwas in Quietschblau, Schweinchenrosa, oder dann doch eher das Kotzgrün dadrüben.
Es ist zum verrückt werden. Kann man nicht einfach schwarze, oder von mir aus auch dunkelrote, oder dunkelblaue langärmelige Hemden herstellen die einfach passen? Ich mein das bekommen sogar Modemarken hin, also sollte das bei Funktionskleidung auch möglich sein.

Die Kleidung hat natürlich auch mehr Funktionen, als der Mensch dafür Verstand übrig hat. Nicht selten übersteigt die Reißverschlussanzahl die Gehirnzellenmenge eines Käufers (oder manchmal auch eines Verkäufers).

Meine Sandalen habe ich dann bei Tschibo gekauft, die sind zwar nicht hypersuperschnellaktivtrocknend und haben auch sonst keine magischen Wunderkräfte, dafür haben sie nur die Hälfte gekostet, waren wesentlich bequemer und haben funktioniert, man konnte mit ihnen durch einen Fluss waten. Und wenn es regenet trocknen auch die Superhyperaktivquadratlatschen der Outdoorabteilung nicht, zumal sie einen ziehmlich penetranten Geruch annehmen können.

Ich glaube dieser Outdoor- Wahn ist sowas ähnliches wie das Auto zu tunen. Nur für die ganze Familie.

Mehr dazu auch bei polypepper !

Streik

Also ich, die erst spät immer die neuesten news erfährt, habe heute zwei Mädels aus Irland getroffen, beim Warten auf dem Bus, der einfach nicht kam.
Da wurde ich aufgeklärt, dass heut großer Streik sei und die Innenstadt dicht sei.
Okay ... habe ich ja gestern schon beobachtet. Aber warum, das wussten die Beiden auch nicht. Ich habe nun versucht mich per Internet schlau zu machen und ich glaube ich habe einen Grund gefunden:

Die Busse streiken, kein Wunder, dass mein Bus nicht kam, bzw. über eine Stunde später (wenn ich die Internetseite richtig verstanden habe) vielleicht sollte ich mir doch angewöhnen ab und zu den Murcia Anzeiger, oder wie der heißt, zu kaufen ;)

Problem, ich wäre nicht mehr rechtzeitig vor der Mittagspause zur Uni gekommen, also habe ich diese Aktion abgebrochen.
Naja ich versuch es später einfach noch mal, nach der Pause, ich sollte ne Stunde früher los gehen ;), oder ich versuch es jetzt, vielleicht macht der Streik ja auch siesta und die Straßen sind wieder frei.

Menschen mit Megaphon

Heute (Donnerstag) sah ich eine Demonstration … eigentlich war es nur eine sehr kleine Demonstration, ich weiß auch nicht genau wofür, oder von wem, oder gegen was, aber es gab Begeleitpolizei. Beeindruckend.
War mir auch egal wer da demonstrierte, ich finde demonstrieren generell gut.
Man sollte sich echt mal etwas öfters zum demonstrieren einfinden. Dann hat man was zu erzählen und kann zusammen hinterher noch grillen.
Da kommt so ein Gemeinschaftsgefühl auf und man ist sich sicher, zusammen schafft man alles. Nichts kann einen aufhalten, eine feste Mauer, Einheit und Freundschaft: EINER FÜR ALLE; ALLE FÜR EINEN.
Man spürt diese Energie, die sich wie ein Feuerwerk ausbreitet und alle mitreißt und man brüllt Parolen und schreit die umstehenden Menschen an und fordert sie auf mitzumachen bei diesem schönen Akt der Gemeinschaft.
Und man möchte ja auch mal endlich wieder klarmachen, wo der Hase lang laufen soll. Endlich mal wieder zeigen, dass man noch da ist und eine Stimme hat und die auch gehört wird. Die Zeitungen sollen darüber schreiben, also wird man lauter und lauter. Und die Zeitungen schreiben darüber und die Radios senden davon und die Fernsehsender schicken Reporter.
Man feiert sich und den Sieg, den Sieg über die gelangweilten Medien, die sonst nur noch wie Haie auf Blut reagieren.
Man fühlt sich groß und stark und mächtig. Zu groß, stark und mächtig. Die Masse kocht, der Pöbel brüllt.
Dann vorbei, alle gehen nach Hause zum essen. Keiner grillt, die Einheit wird Zerbrochenheit. KEINER FÜR NIEMANDEN.
Warum waren wir noch mal hier? Ist heute Montag oder Dienstag? Ich muss zum Zahnarzt. Hast du gelesen, 150 Tote bei einem Flugzeugabsturz. Morgen ist gelber Sack, oder? Kennst du noch den Werner? – Ja, klar.- Der hat jetzt die Tankstelle unten da an der Fabrik rechts. Sag deiner Frau von meiner Frau nen schönen Gruß und dass wir doch mal wieder kegeln gehen könnten. … am … ne .. wirklich…. bis Freitag dann …. ja … Verletzte … Tote… morgen … Zeitung … was kommt heute eigentlich im Fernsehen?... mi … lch…zah…n

11. September 2008

Büchersuche ...

liest der Spanier generell ungern oder was ist los??

Also erstens die Kinderbücher sind ja echt ... naja, also ich hab mich für den ersten Teil von Narnia entschieden, nicht mehr wirklich ein reines Kinderbuch und schon schwierig zu verstehen, aber auf die Wildenkerle oder so hatte ich echt keine Lust.

Aber viel länger und schwieriger war die Suche nach einem englischsprachigen Buch und nein ich möchte kein Wörterbuch kaufen, nein ich will richtige Literatur.

Fünf Buchläden und nur einer davon hatte englische Bücher und zwar Shakespeare ohne Ende. Nein danke, ich wollte doch lediglich einen eingängigen, simplen Fantasyschinken. Gut ich hätte mir auch Harry Potter auf englisch kaufen können, aber das wäre auch unsinnig wenn der doch auf englisch daheim steht. Also ich sag euch, echt schräge englischsprachige Bücheransammlung in diesem Laden. Also Shakespeare und noch andere alte und neuere Literaten aus England mit Poetry- und Kurzgeschichtensammlungen und so und dann irgendso eine amerikanische Serie als Buch und Harry Potter.
Jetzt habe ich Graham Green "No man's land" ... ich bin echt verzweifelt.
Und teuer sind Bücher hier auch noch, dieses 100 Seiten Taschenbuch 12,50 Euro...
Da greifste dir an Kopp... ;)

10. September 2008

Darf ich vorstellen

Bodo Wartke

unbedingt hörenswert

Bodo Wartke: Logik




auch gut: Bodo Wartke : Quand même je t'aime (Ohne Untertitel)




Ich hab ihn schon mal gesehen und wieder vergessen, dank Mister R. aus M. ;) habe ich ihn wieder entdeckt.
Toll!

Verarschen lass ich mich nicht ;)

In Cartagena wollte mich eine Frau im Tabakladen verarschen. Also ich hab ein Eis und ne Packung Zigaretten gekauft macht 3,50 (ja hier bekommt man noch ein Eis für den Preis einer Packung Zigaretten in Deutschland).
Ich gab ihr 10 Euro, sie mir 3,50 zurück. Ich erklärte ihr, dass das falsch sei. Sie danke und nahm 2 Euro wieder zurück. Ich erklärte ihr, dass das immer noch falsch sei und sagte ihr, dass ich ihr 10 Euro gegeben habe. Sie nein. Ich doch. Sie zählte die Kasse nach, nach 10 Minuten stellte sie fest, dass ich Recht hatte.

Jaa das kommt davon, wenn man telefoniert, mit dem Nachbarn redet und Kunden bedient...(bedienen will) ;)

Cartagena

Diese Stadt liegt etwas östlich, vor allem aber südlich (sprich am Meer) von Murcia.
Und eben diese Stadt habe ich heute besucht. Eine alte Stadt die von Karthagern gegründet wurde (würde man bei dem Namen nie im Leben vermuten oder?) und arbeitet sich grad wieder hoch zu einer Touristen- Perle. Überall wird gebaut und verschönert und aus der Militär- und Schifffahrtshafenstadt wird nun ein Historienansammlung. Überall Touristenführerhinweisschilder mit kleinen Bildern drauf und altklingenden Namen und es gibt das "Center of historical interpretations". Aha es gibt also historische Interpretationen ;) leider habe ich davon kein Bild.
Das es sich zu einer Touristenhochburg entwickelt merkt man vor allem am Hafen an den vielen kleinen und großen Booten die dort vor Anker liegen, viele aus Australien und an den Preisen in den Cafés ist klar ne ;)

Ich war eigentlich auf der Suche nach der Heilschlammbucht, aber habe mich dann in den Hafen verliebt und bin geblieben ;) und habe mir ein altes Castillo angeschaut und eben die Stadt. Aber ich habe nun den Busplan in Richtung Heilschlammbucht, also ich werde sie finden.

Leider habe ich meine Kamera natürlich vergessen, also gibt es erst mal keine Bilder aus Cartagena, aber ich werde noch mal da auftauchen bestimmt ;) dann gibts auch Bilder.

Erst mal muss aber der Sonnenbrand auf meinen Knien abklingen ;).

Und ich habe mal wieder festgestellt, dass Australier einen echt lustigen Akzent haben, irgendwas zwischen british und amerikanisch und Mikey Maus.

Ich will auch so ein Boot. Und dann immer rund herum fahren. Das Gute daran ist, dass man ja immer Meer hat dann, also man muss noch nicht mal mehr an eine Küste fahren, es ist immer mehr Meer da, als einem vielleicht dann noch lieb ist. Man kann es ja leider auch nicht trinken das Meerwasser. Finde ich aber auch gut so, denn sobald wir günstige, einfache und schnelle Möglichkeiten haben Meerwasser in großen Mengen zu Trinkwasser umzuwandeln wird es noch enger werden für die Fische und Säugetiere unter Wasser.

Schon wieder ein Umweltthema, gut aber ich war auch grad am Meer, am Mittelmeer und das ist ziehmlich dreckig, obwohl es inzwischen etwas sauberer geworden ist.


Und ich muss einen Buchladen finden, ich habe nichts mehr zu lesen und das kann ja wohl auch nicht sein. Ich glaub ich kauf ein spanisches Kinderbuch ;) und einen englischen Fantasyschinken, diese Kombination klingt unterhaltsam und nützlich zugleich.

9. September 2008

Neue Kisten

Soo um etwas ordnung zu schaffen habe ich mir Kisten angeschafft, zwei sind besonders toll :)


Toll oder? Ein Frosch und ein Schwein, ich bin begeistert. Encantada de mi cajas !






und weils grad so gut läuft mit dem Bilder laden:


das Wohnzimmer:

Umweltschutz

Ich bemerke ein eher zwiespältiges Verhältniss des Spaniers zum Umweltschutz und zum Verbrauch von Wasser.
Zwar gibt es hier große Wassernot im Umland, aber heute habe ich schon wieder eine Frau den Bürgersteig mit dem Wischmobb und Wasser putzen sehen. DAS IST DOCH UNSINN ... in zwanzig Minuten ist der wieder verstaubt, sooo viel kann kein Mensch putzen, dass die Straßen hier nicht verstaubt wären. Völliger Quark.

Auch im Supermarkt gibt es viele Produkte die die Umwelt schonen, aber dafür verteilt die Kassierin munter eine Plastiktüte nach der Anderen. Wenn man sie nicht aufhält, wird jedes einzelne Stück in eine eigene Tüte gepackt. Ich habe heute meinen Rucksack zum einkaufen vergessen und nun habe ich bereits Mülltüten für den nächsten Monat.

Oder, in einem Café, wenn das Wasser zu warm geworden ist, dann wird es eben wegeschüttet.
Alles ist doppelt und dreifach verpackt und es gibt keinen Hausmülleimer, nur Kontainer auf den Straßen.

Autos und Roller werden natürlich auch exessiv genutzt. Gerne auch mal ein Weilchen mit laufendem Motor geparkt, und ein spanisches Weilchen dauert ein Weilchen.

Auch schön, es gibt viele Golfplätze in der Gegend und es sollen mehr werden. Klar, was denn sonst, ich mein nicht nur das unnütz viele Tomaten produziert werden (man kann mir wiedersprechen, muss man aber nicht) NEIN schaffen wir uns noch ein paar Grünflächen mehr an die wir bewässern müssen. Klar, wenn es sonst nichts ist.
Ich habe ja schon immer behauptet, dass ein Golfplatz das Letzte ist was ein Mensch braucht, aber hier finde ich es nahezu lächerlich. Selbst in Island war es schon sehr skuril an jeder Ecke einen Golfplatz zu finden (mehr Golfplätze als (Klein-)Städte), aber gut dort oben wächst das Gras wenigstens von alleine, ohne dass der Mensch noch jeden Tag mit der Gießkanne vorbei rennen muss.
Das ist doch witzlos... ich finde man sollte lieber ins Meer baden gehen ... wenn man Glück hat kann der eine oder andere Golfspieler nicht schwimmen und taucht nicht mehr auf ;)

Kritik Umweltschutz
Die Wasserknappheit (siehe Wüstenbildung / Klimawandel in Spanien) in Südspanien ist ein ernstes Problem. Einige Dörfer verweigern den Bau von Golfanlagen auf den Grundstücken ihrer Gemeinden aus Angst vor einer weiteren Senkung des Grundwasserspiegels. Selbst das gern genannte Argument neue Arbeitsplätze zu schaffen, funktioniert nicht, werden doch die meisten neu geschaffenen Jobs in unqualifizierten Niedriglohnbereichen gebildet. Das Problem der Wasserknappheit existiert natürlich nicht im Norden Spaniens. In Katalonien oder an der Atlantikküste gibt es Wasser in Mengen. Und zum Thema Naturschutz? Golf wertet zwar die Landschaft auf, führt aber auch zu einem Verlust des öffentlichen Naturraumes.


Neee die verweigern den Bau von neuen Anlagen, so eine Frechheit das ist ja immens unglaublich... versteh ich nicht ...

Golfplätze ... kein Mensch braucht bis auf den winzigsten Halm perfekt getrimmtes Gras, dass man dann mit einem Schläger, an dem unten ein Ei hängt, wieder kaputt haut, nur um einen kleinen weißen Ball, der dann doch wieder nur in der Hecke landet, einmal rund um den Platz zu pfeffern. Sollen sie doch Tischtennis spielen, der Ball sieht fast genauso aus, ist nur ein bisschen leichter.

Nicht, dass es in Deutschland viel besser wäre(in Groß- Zimmern gibt es auch einen Golfplatz, nichts hat Groß- Zimmern dringender gebraucht, als ein Haufen Leute, die vor lauter Golfbällen die Realität und höfliche Umgangsformen vergessen), aber ich finde grad diese immense Wasserverschwendung (das überdies immer gechlort ist, also außer das, was man im Supermarkt oder im Café kauft), bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von 300 mm, schon wahnsinnig.